Samaria/Kerit/Sarepta (1.Kön/HoHe). Israel kommt nicht zur Ruhe. Ahab, der neue Regierungschef des nördlichen Landesteils, soll durch seine Rückkehr zum heidnischen Baals-Kult eine wütende Reaktion Gottes provoziert haben. In Regierungskreisen sorgte die Einschätzung eines führenden Experten für Erregung, demnach die andauernde Dürre als Vergeltungsschlag Gottes zu werten sei. Indes lässt König Ahab nach jenem Experten fahnden, er wurde zunächst im Tal Kerit und dann bei einer Witwe in Sarepta zuletzt gesehen. Sein Name lautet: Elija.
Ein Bericht von Holger Herrlich.
Der freiberufliche Prophet aus Tischbe in Gilead hatte keine leichte Aufgabe, als er dem als jähzornig bekannten König seinen Untersuchungsbericht vorlegen musste. Ahab hatte in der Hauptstadt Samaria einen Baalstempel errichtet und Elija, der noch immer bei Gott in Lohn und Brot steht, bekam von seinem Arbeitgeber den Auftrag, Ahab über die Konsequenzen seines Handelns aufzuklären. „So wahr der Herr, der Gott Israels, lebt, in dessen Dienst ich stehe“, lautet ein Auszug aus dem Schreiben, „in diesen Jahren sollen weder Tau noch Regen fallen, es sei denn auf mein Wort hin.“ Danach tauchte Elija unter, aus Furcht, der König könne ihn für die bevorstehende Dürre verantwortlich machen. Wie Vertreter örtlicher Tierschutzverbände berichteten, wurde Elija von Ornithologen am Bach Kerit östlich des Jordan dabei beobachtet, wie er sich von Raben aus der Luft bewirten ließ.

Eine weitere Augenzeugin will Elija in Sarepta bei Sidon gesehen haben, nachdem der Bach an seinem bisherigen Aufenthaltsort vertrocknet war. Die junge Witwe, die aus Rücksicht auf ihren Sohn anonym bleiben möchte, begegnete dem flüchtigen Propheten vor wenigen Tagen am Stadttor, als sie gerade Holz auflas. Nach ihren Schilderungen wurde sie von Elija angesprochen und gebeten, ihm etwas zu essen zu bringen. Sie habe abgelehnt, da sie selbst nur noch wenige Vorräte hatte, woraufhin ihr der fremde Mann in Berufung auf „den Herrn, den Gott Israels“ versprach, dass weder ihr Mehltopf, noch ihr Ölkrug während dieser Dürreperiode versiegen würde. „Sie ging und tat, was Elija gesagt hatte“, berichtete eine andere, ungenannte Quelle. „So hatte sie mit ihm und ihrem Sohn viele Tage zu essen.“ Die Gastfreundschaft der Witwe gegenüber dem Propheten aus Tischbe geriet erst nach einiger Zeit ins Wanken, als sich der Gesundheitszustand ihres Sohnes zu verschlechtern begann. Als das Kind schließlich starb, wollte sie Elija davonjagen.
„Was habe ich mit dir zu schaffen, Mann Gottes“, habe sie ihn angefahren. Elija, scheinbar unbeeindruckt, brachte die Leiche des Kindes ins Obergemach, wo er sich schließlich mit aufwühlenden Worten an den Herrn wandte: „Herr, mein Gott, willst du denn auch über die Witwe, in deren Haus ich wohne, Unheil bringen und ihren Sohn sterben lassen?“ Atemlos schildert die Witwe die unerwartete Wendung: Nach einiger Zeit öffnete sich die Zimmertüre und Elija kam mit ihrem Sohn zurück – er lebte. Für sie war dies der endgültige Beweis, dass „das Wort des Herrn wirklich in [seinem] Mund ist“. König Ahab werden diese Ereignisse unterdessen nicht davon abhalten, weiter nach dem Flüchtigen zu fahnden, der Sarepta längst wieder verlassen hat und sich unbestätigten Gerüchten zufolge derzeit im Bergland rund um den Karmel aufhalten soll. Unklar bleibt weiterhin, wie lange die Dürrezeit noch andauern wird.
Quellen: 1. Buch der Könige 3, 2-28
Der Text wirkt auf mich bemüht lustig und war eher langweilig zu lesen. Für einen Achtklässler könnte ich es akzeptieren.