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Aktuelle Seite: Startseite / Liebe & Sexualität / Hört auf, toxische Beziehungen zu romantisieren

Hört auf, toxische Beziehungen zu romantisieren

4. September 2019 von Lilover Laylany Rodriguez 1 Kommentar

Ein „Bad Guy“ als Vorbild für Männlichkeit? Wohl kaum! Es gibt einige abstruse Vorstellungen von männlichen Partnern. Schlimm noch dazu, wenn Frauen dafür ihre wertvollen Ideale über Bord werfen müssen, nur um zu gefallen. Männer, es wird Zeit darüber zu reden.

Manche Bilder erwecken bei uns eine solche emotionale Symbolkraft, dass sie zu Ikonen eines bestimmten Weltbildes werden. Für mich ist ein Bild, das seit Jahren immer wieder in den sozialen Netzwerken geteilt wird, ein solches Symbolbild. Auf dem unbekannten Bild ist ein Häftling in Handschellen zu sehen, der es sich trotz des Drängens des bewaffneten Polizeibeamten nicht nimmt, seine überaus attraktive Freundin, die auf einer Bank vor ihm sitzt, einen letzten Kuss zu geben. An und für sich ist das Bild völlig harmlos. Doch die Bedeutung, die solchen Bildern zugeschrieben werden, kann schwierig sein.

Ride or die

Wenn Nutzer solche Bilder teilen, dann fast immer mit der Absicht, die vermeintliche Treue der Freundin zu ihrem „wilden“ Freund zu glorifizieren. Nicht zuletzt durch diese Art von Bildern wird jungen Mädchen das Ideal einer Beziehung vermittelt, das gefährlicher nicht sein könnte. Eine „echte“ Frau steht zu ihrem Mann. Eine „echte“ Frau ist loyal. Kurz: Von einer echten Frau wird erwartet, die Schwierigkeiten, die der Mann verursacht, zu ertragen. Alles andere, also eine Partnerin, die sich um ihr eigenes Wohlergehen sorgt und anspricht, wenn ihr etwas nicht gefällt, ist untreu, wenn nicht sogar eine Verräterin. In den USA gibt es für diese Art für Frau die Bezeichnung „Ride or Die“. Die Symbolik ist auch hier mehr als deutlich: Eine echte Frau geht mit ihrem Mann und stirbt, wenn es sein muss, auch mit ihm. Diese selbstzerstörerische Romantik verlangt von der Frau eine ständige Anpassung an den Charakter ihres Freundes, dessen Verhalten nicht selten als „bad boy“ abgetan wird.

 

Bad Boys before Good Guys

Zeitschriften wie „Mädchen“ fördern dieses naive Beziehungsbild vor allem unter jungen Mädchen. In dem, zugegeben nicht gerade qualitativ hochwertigen, Artikel argumentiert der/die Autor*in, den sogenannten „Arschlocheffekt“ wie folgt: „Wir stehen auf Abenteuer und finden schlechtes Benehmen attraktiv. Crazy! Bei einem Good Guy wird es den meisten Mädchen schnell zu langweilig. Wir wollen einen Boy an unserer Seite haben, auf den alle Girls stehen und der selbstbewusst ist – so fühlen wir uns besonders.“ Ratschläge darüber, dass man als junge Frau seine eigenen Wünsche aussprechen sollte oder gar ein Hinweis, dass „Good Guys“ vermutlich verlässlichere Partner sind, liefert der Artikel nicht. Dafür werden eine Reihe „Tipps“ gegeben, inwiefern sich das Mädchen ändern sollte, um einen Bad Boy zu halten: Nicht nachlaufen, locker bleiben und auf keine Fall zickig sein, denn „Bad Boys hassen es, eine zickige Freundin zu haben.“

Jetzt könnte man einer Zeitschrift wie die „Mädchen“ auch einfach keine Beachtung schenken. Doch Tatsache ist, dass diese Zeitschrift noch immer fast 70.000 Exemplare verkauft und die gleichnamige Webseite von vielen 13- bis 17-Jährigen Mädchen gelesen wird.

© Pixabay

Der Bad Boy als Ideal der Männlichkeit

Die Legende des Bad Boys existiert schon so lange, dass niemand glaubwürdig versichern kann, sie oder er hätte in der Jugend nicht, den idealen Traummann als hypermaskulinen Wilden angebetet. Darin liegt auch nicht das Problem, sondern an dem Beziehungsbild das Jugendliche aus Filmen und mittlerweile auch aus den sozialen Medien beziehen. Ein prominentes Beispiel war im vergangenen Jahr das Beziehungsende von Sängerin Ariana Grande und Rapper Mac Miller. Grande hatte Miller aufgrund seiner außer Kontrolle geratenen Drogensucht verlassen und musste hierfür schon einiges an Kritik einstecken. Als Mac Miller dann im September 2018 tragischerweise an einer Überdosis starb, wurde Ariana als Grund für seinen frühen Tod beschuldigt und wochenlang auf den sozialen Netzwerken beleidigt.

Wir müssen aufhören, problematische Jungs als Bad Boys zu bezeichnen und ständig Phrasen wie „Boys will be Boys“ zu wiederholen. Wir müssen jungen Mädchen beibringen, ihren eigenen Wert zu erkennen, bevor sie sich auf Beziehungen einlassen. Und wir müssen weiterhin beobachten, welche Beziehungsbilder in den Medien reproduziert werden und diese kritisch hinterfragen. Letztendlich basiert eine gesunde Beziehung auf Vertrauen, gegenseitigem Respekt und Liebe. Mädchen, sowie Jungs, die sich unglücklich fühlen, müssen den Mut haben, sich zu äußern und sich nicht dem Druck beugen, ein bestimmtes Bildes entsprechen zu müssen.

Und was denkst Du? Unter diesem Artikel findest Du viele weitere Perspektiven.


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Lilover Laylany Rodriguez

Lilover Laylany Rodriguez

Lilover Laylany Rodriguez wurde 1995 als Tochter einer spanischen Mutter und eines kurdischen Vaters in Marburg an der Lahn geboren. Die mehrsprachige und multikulturelle Welt, in der sie aufwuchs, hat sie früh geprägt und ihre Liebe zu fremden Sprachen und Kulturen entfacht. Seit 2016 studiert sie Spanisch, Portugiesisch und Volkswirtschaft in Gießen und engagiert sich dort ehrenamtlich für bessere Studienbedingungen. In ihrer Freizeit liest sie am liebsten Bücher über starke Frauen oder schreibt Artikel über Themen, die sie bewegen.
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Kategorie: Liebe & Sexualität Stichworte: Beziehung, Ideale, Jugendliche, Jungen und Mädchen, Liebe, Love, Sex, Sexualität

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Über Lilover Laylany Rodriguez

Lilover Laylany Rodriguez wurde 1995 als Tochter einer spanischen Mutter und eines kurdischen Vaters in Marburg an der Lahn geboren. Die mehrsprachige und multikulturelle Welt, in der sie aufwuchs, hat sie früh geprägt und ihre Liebe zu fremden Sprachen und Kulturen entfacht. Seit 2016 studiert sie Spanisch, Portugiesisch und Volkswirtschaft in Gießen und engagiert sich dort ehrenamtlich für bessere Studienbedingungen. In ihrer Freizeit liest sie am liebsten Bücher über starke Frauen oder schreibt Artikel über Themen, die sie bewegen.

Kommentare

  1. Kristian meint

    23. März 2019 um 23:19

    im Bayrischen Rundfunk gab es vor Kurzem eine Stunde über psychische Gewalt in Beziehungen, wo ein realer Fall analysiert wird:

    https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/generator-gaslighting-wie-aus-liebe-emotionale-gewalt-wird-100.html

    Und in diesem Buch wird die Beziehung zu einer Narzisstin sehr eindringlich geschildert:

    https://www.lesenmitlinks.de/sandbergs-liebe-ueber-emotionalen-missbrauch/

    Es ist gut, dass jetzt mehr über dieses Thema gesprochen wird.

    Antworten

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