„Endlich eigene Ideen umsetzen und für den eigenen Erfolg arbeiten“ – so oder so ähnlich klingen viele potenzielle Gründer. Wer jedoch ein kleines Unternehmen gründen möchte, sollte vorher einige Dinge genauer bedenken. Nur mit einer guten Planung lässt sich am Ende auch unternehmerischer Erfolg erzielen. Dazu zählen ein tragfähiges Geschäftsmodell, eine solide Finanzierung, aber auch rechtliche Vorgaben und steuerliche Aspekte. In diesem Artikel werden 5 wichtige Aspekte etwas genauer beleuchtet.
1. Kleinunternehmen gründen: Welche rechtlichen Vorgaben sind einzuhalten?
Die Komplexität der rechtlichen Vorschriften kann eine Hürde darstellen, die Gründer nicht unterschätzen sollten. Dazu gehören folgende Aspekte:
a) Wahl der richtigen Rechtsform
Viele Kleinunternehmen werden als Einzelunternehmen gegründet. Wer jedoch die persönliche Haftung ausschließen möchte, sollte sich auch die Möglichkeiten einer UG (haftungsbeschränkt) genauer anschauen. Als kleine Kapitalgesellschaft bringt diese bei der Gründung jedoch deutlich größeren Aufwand mit sich als ein Einzelunternehmen.
Mehrere Gründer können bei entsprechendem Vertrauen jedoch auch eine GbR setzen. Doch Achtung: Hier haftet jeder mit dem eigenen Privatvermögen für die Verbindlichkeiten der Firma.
b) Anmeldung des Gewerbes und steuerliche Registrierung
Wer keinen freien Beruf wählt, muss eigentlich immer ein Gewerbe gründen. Dazu ist eine Anmeldung beim zuständigen Gewerbeamt nötig. Die Kosten bewegen sich in einem geringen Rahmen.
Sollen Mitarbeiter eingestellt werden, ist die Beantragung einer Betriebsnummer unabdingbar. Nur so lassen sich die Sozialabgaben für die Mitarbeiter richtig abführen.
Achtung: Eine Betriebsnummer ist auch für die Einstellung von Minijobbern wichtig. Hier gelten also keine Ausnahmeregelungen.
Die steuerliche Anmeldung funktioniert im Normalfall über den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Erst mit der Absendung des ausgefüllten Bogens erteilt das Finanzamt eine entsprechende Steuernummer.
Nicht zu vergessen sind branchenspezifische Regulierungen, Lizenzen und Genehmigungen, die je nach Art des Geschäfts erforderlich sein können. So müssen beispielsweise Kreditberater im Bereich der Immobilienfinanzierungen einen Sachkundeausweis gemäß §34i Gewerbeordnung oder einen passenden Studienabschluss vorweisen können.
Die Nichteinhaltung dieser Vorschriften kann zu rechtlichen Konsequenzen führen, darunter Strafen und sogar die Schließung des Unternehmens. Daher ist es ratsam, rechtliche Angelegenheiten von Anfang an sorgfältig zu prüfen und möglicherweise rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen.
2. Tragfähiges Geschäftsmodell: Ein Businessplan hilft
Ein gründlich ausgearbeiteter Businessplan ist ein Eckpfeiler für den Erfolg eines Kleinunternehmens im Jahr 2023. Dieses Dokument dient nicht nur dazu, Finanzierungen zu erhalten, sondern auch als Roadmap für den Unternehmer selbst. Es enthält klare Geschäftsziele, eine umfassende Marktanalyse, Marketingstrategien, Finanzprognosen und einen operativen Plan.
3. Finanzierung: Wie lässt sich das Unternehmen anschieben?
Die Startkosten sind ein kritischer Aspekt beim Aufbau eines neuen Unternehmens im Jahr 2023. Diese umfassen eine Vielzahl von Ausgaben, die jeweils vom eigenen Geschäftsmodell abhängen. Hier einige mögliche Punkte:
- Anmietung einer Bürofläche
- Beschaffung von Rohstoffen
- Beschaffung von Ausrüstung
- Marketingkosten
- Kosten für die Einrichtung von Informationstechnologien
Es ist entscheidend, diese Startkosten genau zu kalkulieren, um unerwartete finanzielle Engpässe zu vermeiden. Eine kluge Herangehensweise ist die Priorisierung von Ausgaben, wobei diejenigen, die unmittelbar zum Umsatzwachstum beitragen, Vorrang haben.
Zudem sollte gerade zu Beginn möglichst kosteneffizient gearbeitet werden. So kann es sinnvoll sein, zunächst vom eigenen Homeoffice aus zu arbeiten, sofern dies möglich ist. Die Gründung eines E-Commerce-Unternehmens lässt sich zudem zunächst per Dropshipping testen, bevor teure Lagerkapazitäten aufgebaut werden.
4. Wichtige Aufgaben von Beginn an richtig organisieren
In jedem Unternehmen fallen bestimmte Aufgaben an, die sich nicht vermeiden lassen. Dazu gehören neben den Tätigkeiten des Kerngeschäfts auch Aufgaben wie die Buchhaltung und Steuern. Wer diese von Beginn an sinnvoll organisiert, spart sich später viel Stress und Ärger. In Bezug auf die Buchhaltung ergeben sich dabei verschiedene Möglichkeiten:
- Outsourcing an einen Buchhalter (effektiv aber mitunter recht teuer)
- Einstellung eines Buchhalters (anfangs oft nicht finanzierbar)
- Nutzung spezieller Software (relativ günstig und trotzdem effektiv)
Darüber hinaus besteht auch beim eigenen Kerngeschäft die Möglichkeit, von Beginn an Prozesse zu bauen, die die wichtigsten Aufgaben möglichst automatisiert erledigen. Hier einige Beispiele:
- E-Mail Funnels bei digitalen Produkten (Kunden kaufen nach erster Kontaktaufnahme das Produkt, bezahlen und erhalten es automatisch zugeschickt)
- Automatisierte Terminvereinbarung (Kunden können über die Website automatisch Termine für Erstgespräche vereinbaren)
5. Online-Marketing nutzen
Wer ein Kleinunternehmen gründen möchte, sollte von Beginn an auf Online-Marketing setzen. Ob nun direkte Klick-Werbung mit anschließenden Verkaufsfunnels oder SEO-Maßnahmen für mehr Besucher – nur durch ein professionelles und möglichst automatisiertes Marketing lässt sich ein andauernder Strom an Interessenten generieren.
Fazit: Mit der richtigen Planung zum erfolgreichen Kleinunternehmen
Die Entscheidung für die Selbständigkeit bringt ganz neue Möglichkeiten mit sich. Erstmals lassen sich eigene Ideen umsetzen, die zudem zum eigenen Erfolg beitragen. Damit das Vorhaben am Ende tatsächlich erfolgreich wird, sollten potenzielle Gründer vorher jedoch wichtige Aspekte wie rechtliche Hürden, ein tragfähiges Geschäftsmodell und eine solide Finanzierung planen.
Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit einem externen Redakteur.
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