Bet-El/Jericho (2.Kön/HoHe). Star-Prophet Elija ist spurlos verschwunden. Der bekannte Whistleblower aus Tischbe wurde zuletzt am Nachmittag bei der Überquerung des Jordan in der Nähe von Jericho gesehen. Eine großangelegte Suchaktion blieb bisher erfolglos. Nach ersten Ermittlungen ist ein Gewaltverbrechen auszuschließen. Die gegenwärtige Beweislage deutet auf eine Entrückung hin. Zur Stunde wird noch ein Mann befragt, der als Augenzeuge dabei gewesen sein will. Sein Name ist Elischa.
Nach seiner Depressionserkrankung (Holger Herrlich hat berichtet) wurde in den vergangenen Wochen viel spekuliert, ob Elija sein Prophetenamt noch länger ausführen wird. Nach einer ausgiebigen Luft-Kur am Berg Horeb hat sich sein Gesundheitszustand zwar stark verbessert, doch sein Arbeitsverhältnis bei Gott, dem Herrn, gilt seit heute als beendet. Wie erst kürzlich eine Quelle im 1. Buch der Könige mutmaßte, hatte Gott ihm bereits auf dem Berg Horeb mitgeteilt, dass er demnächst in den Ruhestand gehen dürfe, sobald er einen gewissen Elischa aus Abel-Mehola zu seinem Nachfolger ernannt hat. Dies ist nun offenbar geschehen.

Wie Elischa dieser Zeitung mitteilte, sei Elija vor wenigen Tagen bei ihm aufgetaucht, habe seinen Mantel über ihn geworfen und ihm damit bedeutet, dass er dem Propheten von jetzt an nachfolgen solle. Schon als sie kurze Zeit darauf die Stadt Bet-El erreichten, habe das Gerücht die Runde gemacht, Gott wolle den Propheten bald bei sich aufnehmen. Als sie nach Jericho kamen, trafen sie auf eine Jüngergruppe von etwa 50 Mann, die Elischa ebenfalls darauf ansprachen, dass der Herr Elija über Elischas „Haupt hinweg aufnehmen“ werde. Am Jordan angekommen, so die Schilderung, habe Elija schließlich mit seinem Mantel auf das Wasser geschlagen, woraufhin sich der Fluss teilte und beide trockenen Fußes das andere Ufer erreichten. Dort habe ihn sein Meister dann nach seinem letzten Wunsch gefragt.
Elijas Mantel: Eine Bedrohung für die Umwelt?
„Möchten mir doch zwei Anteile deines Geistes zufallen“, bat Elischa. Noch während sie miteinander sprachen, sei „ein feuriger Wagen mit feurigen Pferden“ erschienen, der die beiden voneinander trennte. Elischa sah nach eigenen Angaben noch, wie Elija in einem Wirbelsturm dem Himmel empor verschwand. Zurück blieb ein verdutzter Elischa – und Elijas Mantel.
Seitdem fehlt vom Propheten jede Spur. Auch ein ausgesandter Suchtrupp konnte ihn nicht finden. Sein Mantel wird derzeit noch von Spezialisten des Bundesumweltministeriums auf seine Umweltverträglichkeit hin untersucht. Ob man ihn anschließend seinem Finder zurückgibt, bleibt noch offen. In einer Mitteilung der Behörde heißt es, dass man bemüht ist, weitere Störungen der Gewässer-Biotope des Jordan, sowie Eingriffe in den Schiffsverkehr in Zukunft zu verhindern, indem man das regelmäßige Mit-dem-Mantel-aufs-Wasser-schlagen gerichtlich untersagt.
Quelle: 1. Buch der Könige 19,15-21; 2. Buch der Könige 2,1-18.
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