Wenn man heutzutage durch Deutschland geht, sieht man nicht selten Straßen, Gebäude, Plätze, Schulen und Statuen, die das Gesicht eines Mannes darstellen, der Menschen hilft – Albert Schweitzer. Viele Institutionen und Krankenhäuser auf dieser Welt haben sich sein Denken sinnbildlich für ihr Handeln übernommen. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Albert-Schweitzer-Kinderdorf, eine Organisation, welche Kindern in Not ein Zuhause gibt. Den Bewohnern wird hier auf einer sehr unkonventionellen Art und Weise ein Dach über den Kopf gegeben, oder eine Person, die sich mit ihnen beschäftigt.
Kurzbiographie zu Albert Schweitzer
Albert Schweitzer ist am 14. Januar 1875 in Kaysersberg, das im Elsass liegt, auf die Welt gekommen und ist am 4. September 1965 in Lambaréné, in Gabun (Westafrika), im Alter von neunzig Jahren gestorben. Geboren ist Albert Schweitzer als zweites Kind eines Pfarrers. Kurz nach der Geburt hat die Familie entschieden, nach Günsbach zu ziehen. Dort verbrachte er seine Jugend, während sein Vater als Pfarrer in der Gemeinde tätig war. Parallel zur Schule genoss Albert Schweitzer eine gute musikalische Ausbildung, welche sich später einmal auszahlen würde, denn er erlernte nach seinem Studium das Klavier- und Orgelspielen. Um seine erste Reise als Missionar nach Afrika finanzieren zu können, gab er gegen Gage Orgelkonzerte. Später finanzierte er auch das Projekt in Afrika und die benötigten Utensilien durch viele Reden, Vorträge, Publikationen, aber auch durch viele Orgelkonzerte, die er meistens außerhalb Afrikas gab. Nach seinem Abitur 1893 an einem Mühlheimer Gymnasium, fing er noch im selben Jahr sein Studium in den Fächern Theologie und Philosophie in Straßburg, Paris und Berlin an, das er 1898 erfolgreich beendete. 1899 promovierte er in Philosophie und 1900 in Theologie. 1902 habilitierte er sich in Theologie an der Straßburger Universität, wo er danach als Privatdozent sein Wissen weitergab.
Im Alter von dreißig Jahren entschloss sich Albert Schweitzer ein Medizinstudium zu beginnen, das er 1911 abschloss. Bereits im Folgejahr trat er mit Helene Bresslau vor den Traualtar. Mit seiner Ehefrau verbrachte er sein ganzes restliches Leben. Mit ihr baute er auch 1913 das Tropenkrankenhaus in Lambaréné auf. Es besaß auch eine Station für Leprakranke und Schweitzer baute es ausschließlich aus eigenen Mitteln auf. 1917 reiste er durch Europa. Doch von dieser Reise wird Albert Schweitzer erst 1924 nach Afrika zurückkehren, da er mit seiner Frau infolge des Ersten Weltkrieges von den Franzosen inhaftiert wurde. Als er dann schließlich 1924 wieder nach Afrika zurückkehrte, entschloss er sich dazu, ein größeres Hospital zu erbauen, da das alte nicht mehr die benötigten Kapazitäten bot. Nur drei Jahre nachdem er das entschied, stand das neue Krankenhaus am Bestimmungsort, welcher nicht sehr weit vom ersten Hospital liegt. Im neu erbauten und größeren Krankenhaus war Albert Schweitzer bis zu seinem Tod tätig. Das Leben Schweitzers ging am vierten September 1965 zu Ende. Er ließ sich neben seiner im Jahr 1957 verstorbenen Frau in Lambaréné bestatten. Er hatte in seinem Leben viel erreicht und wurde auch für viele seiner Taten mit Preisen, wie beispielsweise dem Friedennobelpreis geehrt.
Was machte Albert Schweitzer zu seiner Zeit so umstritten?
Meiner Meinung nach hat sich Albert Schweitzer bei den europäischen Herrschern und Politikern in erster Linie durch seiner Ehrfurcht vor dem Leben unbeliebt gemacht. Denn ein solches Lebensmotto zu haben und eine Philosophie unter diesem Motto zu führen, ist in einer Zeit, in welcher europaweit das Wettrüsten ausgebrochen ist, den Regierenden ein Dorn im Auge. Später wurde Schweitzer sogar angehängt, dass er am Bau einer Atombombe beteiligt war, nur um einen Vorwand zu haben, den beliebten Mann aus dem Weg zu räumen.
Welche Bedeutung hatte er für die europäische Bevölkerung?
Albert Schweitzer stand für Wahrheit, Frieden, Freiheit und Menschlichkeit. Er hat sich für verfolgte und bedrohte Menschen eingesetzt und erhob immer wieder lautstark seine Stimme gegen den Wahnsinn des Wettrüstens und gegen die Atomkriegsgefahr. Er hat damit den meisten Europäern aus der Seele gesprochen. Es klingt eigentlich ganz banal: Aber er hat gesagt, was die anderen nicht gesagt haben und das erforderte zu den damaligen Zeiten sehr viel Mut. Heute sind es seine philosophischen Werte, die die Menschheit bereichern.
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