Das Smartphone bestimmt schon länger unser Leben. Seit Beginn der Pandemie ist es noch stärker mit unserem Alltag verwachsen. Durch die Reizüberflutung in den Sozialen Medien sind wir gestresst. Wir vergessen schnell, wer wir wirklich sind und wohin wir wollen. Doch Digital Detox hilft Dir wieder, näher zu Dir selbst zu finden.

Wer kennt das nicht? Ganz schnell sind 30 Minuten Lebenszeit verstrichen – sobald das Handy in der Hand liegt. Abends geht das Smartphone noch vor dem/r Partner:in ins Bett. Morgens wachen wir mit dem Handy-Wecker auf. Kaum sind die Augen geöffnet, werden schnell die Nachrichten und Emails gecheckt.
Digital Detox – eine „digitale Entgiftung“ befreit Dich und deine Seele vom Stress der Social Media – Welt. Mit einer einfachen Pause oder mit einem bewussteren Konsum wirst du endlich wieder spüren, was dir wirklich wichtig im Leben ist.
Was macht das Smartphone mit uns?
Du wolltest kurz das Handy weglegen, doch jetzt packt dich ein unruhiges Gefühl? Eine kurze Sorge erfüllt dich, etwas Wichtiges verpasst zu haben? Wissenschaftler nennen dieses Phänomen „Fear of Missing Out“. Der Drang, die Feeds zu checken, wird zum Beispiel durch die Angst, etwas verpassen zu können, stärker. Der Griff zum Handy ist fast schon reflexartig und du verfällst dieser Lust?
Die Gefahr besteht, dass wir uns weniger gut konzentrieren können. Denn schnell wollen wir uns mit dem, was auf den Bildschirmen passiert, ablenken. Das „Etwas“, was uns das Handy gibt – finden wir anscheinend nicht so schnell im Alltag. Eine WhatsApp-Nachricht kann Dopamin auslösen – und wir verlangen eine immer höhere Dosis.
Michaël Stora, ein französischer Psychoanalytiker, spricht in seinem Essay „Hyperconnexion“ von einem „drahtlosen Kuscheltier“, welches das Smartphone für uns geworden ist. Viele Menschen seien oft gar nicht süchtig nach dem Handy, sondern hätten einfach nur Angst, allein zu sein. Dr. Daniela Otto hingegen, Expertin für Digital Detox, vermutet in dem Überkonsum eine natürliche Sehnsucht nach tieferen Begegnungen mit anderen Menschen. Es würden „Soul Touching“-Momente in den Sozialen Medien gesucht.
So schaffst du Abstand von deinem Handy und mehr Zeit für dich selbst:
1. Schaffe Gewohnheiten
Wie das tägliche Zähneputzen muss es auch zur Gewohnheit werden, smartphone-freie Zeiten festzulegen. Sobald du im Bett liegst, solltest du zum Beispiel kein Handy mehr nutzen, um besser zur Ruhe zu kommen. Und auch ohne Handy-Wecker können wir wach werden. Dafür gibt es einfach die guten, alten Wecker. Versuche, dich an deine eigenen Abmachungen zu halten. Am besten ist es, wenn du dein Gerät so oft, wie möglich, aus deinem Blickfeld nimmst.
2. Tabu-Zonen festlegen

Schaffe smartphone-freie Orte, wo du eben nicht dein Handy herauszücken darfst, wie zum Beispiel in Gesellschaft oder am Esstisch. Am schönsten ist es, von Menschen umgeben zu sein, die einen vergessen lassen, dass man überhaupt ein Handy besitzt.
Hast du eine Nachricht bekommen, ignoriere es doch einfach. Ein schlechtes Gewissen muss dich nicht plagen. Du kannst deine Mitmenschen einweihen. Teile ihnen mit, dass du gerade dabei bist, dich von deinem Handy zu distanzieren und du später antworten wirst. Alles, was wichtig ist, wird dich schon erreichen.
3. Benachrichtigungen abschalten
Schalte am besten alles ab, was blinkt und dich ablenkt sowie nicht dringlich ist. Prüfe, ob du wirklich Push-Benachrichtigungen und neue Mitteilungen von Angeboten aus Online-Shops brauchst. Auch kannst du überlegen, welche Newsletter-Abos du wirklich noch liest und welche du doch lieber abbestellen möchtest. Das gilt auch für die ganzen Abos auf Instagram und Co.
4. Bildschirm auf Schwarz-Weiß-Modus stellen
Manchen Menschen kann es helfen, den Bildschirm auf schwarz-weiß zu stellen. Nach wenigen Minuten wirst du so die Lust an TikTok -Videos verlieren.
5. Treibe Sport
Sport ist eine gute Möglichkeit, vom Handy wegzukommen. Beim Tanzen oder beim Yoga wirst du nicht die Gelegenheit haben, aufs Handy zu schauen. Dein Gehirn ist endlich mit etwas Anderem beschäftigt. Sicherlich wirst du die Zeit mit dir selbst zu schätzen lernen.
Lebenszeit ist goldwert
Es ist Zeit für ein neues Bewusstsein mit klaren Priorisierungen und Selbstkontrolle! Du musst nicht komplett offline gehen. Es reicht, wenn du deinen Medienkonsum mit Offline-Zeiten auf ein gesundes Level bringst. Halte demnächst kurz inne, bevor du zum Handy greifst. Atme kurz durch und frage dich, was du überhaupt machen möchtest? Sieh´, wie der bewusstere Umgang dich wieder autonomer werden lässt.
Wir sollten uns viel öfter die Frage stellen: Wem möchten wir unsere Aufmerksamkeit und damit unsere Lebenszeit schenken?
Liebe Candan,
danke für die tollen Tipps! Besonders Tipp 3 hat mich inspiriert, die Push-Benachrichtigungen zum Teil auszuschalten. Viele davon lenken uns nämlich nur ab und bieten keinen Mehrwert – letzten Endes verbringen wir dadurch nur mehr Zeit am Handy, obwohl wir vielleicht gerade dabei waren das Handy wegzulegen… 🙂