Reisen macht Spaß, macht glücklich, ist anstrengend und manchmal zum Verzweifeln. Viele Momente können und wollen manchmal auch nicht vergessen werden. Eines ist dabei wichtig: Weinen und Lachen müssen gelernt sein!
Auch der zweite Teil dieser Serie verspricht absurde, geglückte und bewegende Momente. Wir alle kennen sie und lachen früher oder später über einige dieser Augenblicke. Jedoch sind viele Ereignisse so in unseren Gedächtnissen verankert, dass sie auch Jahre später noch erzählt werden. Egal, ob Portemonnaie geklaut, Flug verpasst, eine einzigartige Begegnung mit einer Person oder ein Kulturschock: Welche Momente Eurer Reisen sind Euch in Erinnerung geblieben?

Tatort Portugal: Über den teilweise schlechten Zustand der Hotels in Lissabon war ich mir bewusst. Bereits in Porto begrüßte mich eine schwarze, schimmlige Wand. Aber man ist schließlich nur zum Übernachten im Zimmer – daher kein Problem, solange es günstig ist. In Lissabon überraschte dann ein Unwetter die Stadt. Zehn Minuten nach den ersten Regentropfen schüttete es aus Kübeln und Sekunden später auch in das Hotelzimmer. Ein Loch in der Decke ließ das Wasser in das Zimmer, als ob jemand einen Wasserhahn aufdrehte. Innerhalb von Minuten stand das halbe Zimmer unter Wasser. Freundlicherweise wurde mir dann ein neues Zimmer angeboten.
Der große Sturm
Tatort Island: Das Land zwischen Feuer und Eis zieht jährlich Unmengen von neugierigen Besuchern an – so auch mich im Februar 2015. Zu dieser Zeit herrschen in Island noch strenge Temperaturen, nur wenige Touristen sind auf den Straßen unterwegs. Ich reiste mit einer Organisation, die Freiwilligenarbeit im gesamten Land anbietet. Unser Busfahrer fuhr unser Team zu den jeweiligen Einsatzstellen – bei jedem Wetter. Wer bereits in Island war, weiß auch, dass dieses Land mit wenig bis gar keiner Vegetation gesegnet ist. Die Straßen sind einsame Striche in der unwegsamen Landschaft, weder durch Sträucher noch Bäume von Stürmen geschützt. Dies wurde in einer Nacht zum Verhängnis, als wir von einer Sturmböe von der eisigen Fahrbahn gefegt wurden. Danke an unseren Busfahrer – einen erfahrenen und nicht aus der Ruhe zu bringenden Isländer!
Tatort USA: Stürmisch geht es weiter. Aufgrund von schweren Tornados in Alabama konnte unser Flugzeug nach New York nicht planmäßig abheben. Was sich zuerst nach Verspätung anhörte, wurde Stunden später zu Annullierung. Auch die nächsten Flüge wurden gestrichen, es gab kein Vor und kein Zurück. Delta Airlines machte dies jedoch wieder wett: bezahlte Hotelzimmer der besten Kategorie mit Frühstück für eine Nacht.
Schock und Verwunderung
Tatort Malaysia: Die Flugnummer MH-370 wird nie vergessen. Über 200 Menschen werden seit März 2014 vermisst, nur zwei Wochen später beendeten wir unsere Reise in Kuala Lumpur und setzten uns in den Flieger nach Frankfurt. Zuständige Fluggesellschaft: Malaysia Airlines. Die Mimik der Flugangestellten und die Rede des Piloten über Sicherheit bleiben mir immer im Gedächtnis. Der Schock und die Trauer über die Geschehnisse saßen hypothetisch gesprochen neben uns auf dem Sitzplatz. Das mulmige Gefühl blieb während des gesamten Flugs und bereits zuvor lauschten wir den Verschwörungstheorien der Einheimischen.
Tatort Frankreich: Geld sparen und trotzdem eine Millionenstadt sehen: beinahe Priorität Nummer eins für diesen Trip nach Paris. Das Aparthotel wählten wir etwas außerhalb der Stadt, freuten uns jedoch über eine komplett eingerichtete Küche und ein großes Bett. So versprachen es zumindest die Bilder der Hotelseite. Erwartet hat uns jedoch ein billiges Schlafsofa und eine Kochplatte. Da wir bereits Schlimmeres gewohnt waren, akzeptierten wir unsere Fehlentscheidung für dieses Hotel. Alles funktionierte weitestgehend, nur das im Internet beschriebene Kochgeschirr war nicht zu finden. Stattdessen bemühten wir uns mit dem zur Verfügung gestellten Trangia Camping-Kocher. Der ist eigentlich für Wanderungen geeignet und besteht aus verschieden großen Metallschüsseln mit einem abnehmbaren Haltegriff. Leider existierte kein Haltegriff für die Pfanne oder den vermeintlichen Topf. Schon einmal probiert, eine in einer fast federleichten „Pfanne“ ohne Haltegriff etwas anzubraten und umzurühren? Unmöglich!
Im ersten Teil habe ich Euch weitere verrückte Reiseerlebnisse verraten! Habt ihr auch so was erlebt?
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