Ägypten (ex). Seit Wochen sind in Ägypten das öffentliche Leben und die Infrastruktur komplett lahmgelegt. Durch verschiedene Naturkatastrophen, die innerhalb kürzester Zeit über das Land am Nil hereinbrachen, fürchten immer mehr Ägypter um ihre Existenz. Vereinzelt werden Stimmen laut, die vom Pharao fordern, dass er die israelischen Sklaven endlich ziehen lassen soll. Bislang weigert sich das ägyptische Staatsoberhaupt, der Bitte der Israeliten stattzugeben, in der Wüste Jahwe ein Opfer darbringen zu dürfen und solange vom Frondienst entbunden zu sein. Regierungskreise fürchten darin einen Fluchtversuch. Währenddessen verschärft sich die Lage zusehends. Die bislang neun Katastrophen sollen im direkten Zusammenhang mit Mose und Aaron stehen. Ihnen werden Verbindungen zu Jahwe nachgesagt.
Die Katastrophen kamen aus dem Nichts. Es begann damit, dass die Anwohner des Nilufers plötzlich kein Trinkwasser mehr schöpfen konnten, da sich der Nil in einen riesigen Blutstrom verwandelt hatte, in dem alle Tiere und Pflanzen verendet waren. Dies sei geschehen, nachdem Mose und Aaron den Pharao zum ersten Mal baten, dass er das Volk Israel einen Drei-Tages-Marsch weit in die Wüste ziehen lässt, um dort Jahwe ein Schlachtopfer darzubringen. Mose ist der führende Kopf der Israeliten, der sich aufgrund eines Mordfalles lange Zeit in Hebron versteckt hielt und als ein Musterbeispiel für die gelungene Resozialisierung straffällig gewordener Immigranten gilt (f1rstlife hat berichtet). Der Pharao wies seine Bitte ab, woraufhin Mose mit seinem Stab auf das Wasser schlug und sich dieses im ganzen Land schlagartig in Blut verwandelte. Aufgrund der Trinkwasserknappheit behelfen sich die Ägypter jetzt mit Notbrunnen.
Erste Todesopfer nach Jahrtausend-Sturm
Eine Woche später beobachteten Biologen des örtlichen Instituts für Amphibien-Forschung einen erheblichen Anstieg der Froschpopulation. Dies sei, so der Sprecher der Forschergruppe, jedoch nicht auf die günstigen Umweltbedingungen zurückzuführen, die bisweilen für eine erhöhte Paarungsbereitschaft sorgen, sondern erneut auf das Eingreifen Jahwes. Damit wolle Er den Pharao zum Einlenken bringen, was Ihm auch kurzzeitig gelang. Doch kaum hatte Mose den Herrn überzeugt, die Froschplage zu beenden, nahm der Pharao sein Versprechen zurück. Daraufhin folgte eine schwere Mückenplage, zudem wurden weite Teile des Landes von ungewöhnlich viel Ungeziefer heimgesucht, das großen Schaden anrichtete. Daraufhin ließ der ägyptische Regent verkünden, er werde die Israeliten ziehen lassen: „Bringt also Jahwe, eurem Gott, in der Wüste Schlachtopfer dar! Aber zu weit dürft ihr euch nicht entfernen.“
Doch wieder brach der Pharao sein Versprechen. Als unmittelbare Folge darauf breitete sich im ganzen Land eine verheerende Vieh-Seuche aus. Spätestens jetzt wurde deutlich, dass Gott seine Finger im Spiel haben musste. Diesen Schluss lässt zumindest eine Aussage des Mose zu, der in seinem zweiten Buch „Exodus“ festhält: „Aber Jahwe wird einen Unterschied zwischen dem Vieh Israels und dem Vieh der Ägypter machen; nichts von dem, was den Israeliten gehört, wird eingehen.“ Den anschließenden Hagelsturm kommentierte er lakonisch: „Menschen, Vieh und alle Feldpflanzen erschlug der Hagel, und alle Feldbäume zerbrach er.“ Trotz der Ankündigungen der Regierung, sich niemals den Forderungen von Terroristen zu beugen, gab der Pharao zunächst nach, wiederrief anschließend aber sein Zugeständnis. Gespannt warteten die Ägypter, wie Jahwe diesen Vertragsbruch sanktionieren würde.
Pharao unnachgiebig: Hausverbot für Mose
Mose streckte wieder seinen Stab aus und bedingt durch den günstigen Ostwind wurden ganze Schwärme von Heuschrecken in das Land getragen. Sie fraßen den Rest dessen, was der Hagel übrig gelassen hatte. Augenzeugen berichteten schockiert, dass sich der Himmel bei der Ankunft der Heuschreckenschwärme verdunkelt habe. Doch auch als der Westwind sie auf die Gebete des Mose hin wieder forttrug, blieb es dunkel in Ägypten. Eine dreitägige Finsternis breitete sich aus und kurz schien es, als würde der Pharao endlich nachgeben. Stattdessen belegte er Mose mit Hausverbot für den königlichen Palast und verbot ihm, ihm jemals wieder unter die Augen zu treten: „An dem Tag, an dem du mir unter die Augen trittst, musst du sterben.“ Mose, der als Mittelsmann immerhin die direkteste Verbindung zu Jahwe, dem Drahtzieher der bisherigen neun Plagen hat, akzeptiert den Bann. Quellen, die nicht genannt werden möchten, berichten, dass der finale Schlag Jahwes kurz bevorstehe. Was Gott dabei im Schilde führt und ob dieser Plan aufgeht, war zum Redaktionsschluss noch nicht bekannt.
Quelle: Exodus 7,1 – 11,29
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