Wie hat Euch das Festival gefallen? Ihr wart 2007 schon einmal hier.
Niko: Wir haben es auf jeden Fall noch in guter Erinnerung. Es ist ein schönes Festival, weil es eben etwas kleiner ist. Wir freuen uns, hier zu sein.
Johannes: Wir haben uns eben schon einmal umgeschaut. Die Stimmung ist top, der Platz sieht wirklich klasse aus und es ist ein sehr nettes und übersichtliches Festival, nicht so riesig, sondern aufgrund seiner Größe sehr persönlich. Das finde ich sehr schön.
Ihr seid dieses Jahr häufig auf Open Air Events unterwegs. Auf welchem Festival wart ihr zuvor und wie gestaltet ihr Eure Reise dazwischen?
Niko: Wir sind mit einem großen Nightliner unterwegs. Darin schlafen und wohnen wir während der Festivals, fahren meist über Nacht zum nächsten Auftritt und können so noch ausschlafen und frühstücken, bevor es los geht.
Johannes: Vor dem Big Day Out waren wir zum Beispiel in Bonn auf dem Kunst!Rasen. Es war toll, aber leider in einem sehr, sehr warmen Zelt!
„Love Your Tent“ heißt eine Eurer Kampagnen. Der Festivalteilnehmer hat hier die Möglichkeit, sich das Love-Your-Tent-Logo samt jeweiligem Festivallogo auf sein Zelt sprühen zu lassen. Im Gegenzug nimmt er sein Zelt wieder mit nach Hause. Glaubt ihr, dass solche Aktionen Zukunft haben und ausreichen, um Menschen zum Handeln zu bewegen?
Johannes: Love Your Tent kenn ich und habe schon einiges drüber gelesen.
Niko: Ich finde, es ist ein sehr wichtiges Thema. Wir sind selber schon seit Jahren auf Festivals unterwegs. Ob auf der Bühne oder schon früher als Gäste, man sieht dieses Müllproblem immer wieder. Schon vor 15 Jahren wurden Zelte auf Campingplätzen stehen gelassen. Ob die Kampagne diesbezüglich etwas bringt, ist schwer zu sagen.
Johannes: Die Hauptsache ist, dass man irgendwo anfängt. Das alleine ist genug wert, damit es irgendwann Sinn macht.
Bleiben wir beim Schwerpunkt Umwelt: Ihr habt einen Song, der heißt „Rette die Welt“. Was macht ihr selbst, um die Welt ein Stück besser zu machen?
Niko: Das geht natürlich mit Dingen wie der Mülltrennung los. Wir haben Glück, dass dieses System in unserer Region Gang und Gebe ist.
Johannes: Wir sind immer ganz geschockt, wenn wir zu Freunden in die Großstadt fahren, wo es keinen grünen Punkt gibt und alles in eine große Tonne gekippt wird. Wir sind eher Kompost gewohnt. Wir versuchen auch sonst umweltbewusst durch die Gegend zu gehen. Das heißt, wenn man im Wald spazieren geht, schmeißt man seinen Müll oder seine Zigarette nicht in die Büsche oder in den See, das verseucht mehrere 100 Quadratmeter Wasser.
Niko: Ja und natürlich gibt es noch andere Kleinigkeiten: Auf den Stromverbrauch achten, die Stecker nachts herausziehen, den Stand-By Modus ausschalten, beim Zähne putzen das Wasser ausmachen, etc.
Ihr habt Euch mit einem Konzert gegen den Atommüll-Transport nach Gorleben eingesetzt. Engagiert Ihr Euch sonst noch für andere Schwerpunkte oder Organisationen?
Johannes: Wir engagieren uns immer wieder gegen die Atomkraft. Wir haben nicht nur ein Konzert organisiert, sondern machen das regelmäßig.
Niko: Wir sind mit diesem Widerstand gegen die Atomkraft und gegen die Atommülltransporte großgeworden. Dadurch sind wir eben auch privat auf vielen Demonstrationen.
Wir haben das Glück, in dieser Band spielen zu können und dadurch so oft in der Öffentlichkeit zu stehen. So können wir versuchen, den Leuten Botschaften mit auf den Weg zu geben. Wir wollen niemandem den Finger vorhalten, sondern die Leute soweit bringen, dass sie anfangen zu denken, ihre Köpfe einschalten und über solche Themen nachdenken.
Herr Maurer, Herr Madsen, vielen Dank für das Gespräch!
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