âIch will nur etwas Körperliches. Das ganze Beziehungsdrama brauche ich nicht. Etwas Lockeres wĂ€re toll. Mit den Frauen schlafen und das warâs.â
Nachdem mir nach dieser Aussage fast der Bissen im Hals stecken geblieben ist und ich den Impuls unterdrĂŒcken musste, mein Colaglas nach vorne zu schĂŒtten, fing ich damit an, mich nĂ€her mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ist es wahr, dass MĂ€nner Frauen nur noch auf das ĂuĂere reduzieren und wenn ja, warum ist das so? Ist der schnelle Sex interessanter als eine feste Beziehung?
Liebevoll auch als Generation âBeziehungsunfĂ€higâ oder âMaybeâ abgestempelt, ist, den richtigen Partner zu finden, damit gleichzusetzen, die Nadel im Heuhaufen zu suchen. Kann daraus folgend aber die Gleichung aufgestellt werden, dass MĂ€nner tatsĂ€chlich eher an der Farbe der UnterwĂ€sche der Frau interessiert sind, als daran, wohin sie gerne einmal reisen wĂŒrde?
Eines ist zunĂ€chst klar: Weder MĂ€nner noch Frauen lassen sich in eine Schublade stecken und jedes Individuum muss als Einzelnes betrachtet werden. Zudem hat natĂŒrlich jeder das Recht, seine SexualitĂ€t auszuleben, wie er möchte, solange er niemanden damit schadet. Dennoch mĂŒssen einmal ein paar GedankengĂ€nge aus der Sicht einer Frau aufgeschrieben werden. Wohl wissend, dass sie nicht auf alle zutreffen und sie in abgewandelter Form auch auf so manche Frau angewendet werden können.
âBloĂ nicht binden! Erst will ich mich noch auslebenâ
Nicht zu leugnen ist die Tatsache, dass viele MĂ€nner heutzutage tatsĂ€chlich das Lockere der festen Beziehung vorziehen. Sobald sie das Wort âBindungâ hören, nehmen sie die Beine in die Hand und rennen so schnell weg, als wĂ€re die Frau ihnen mit Schlagstock und Pistole auf den Fersen. âIch will mich erst auslebenâ, ist die beliebte Standartantwort auf die Frage, warum der gute Kerl, der doch so perfekt und zuverlĂ€ssig gewirkt hat, plötzlich doch eigentlich wieder nur das Eine will.
Bei dieser Aussage kann ich mich im Namen aller Frauen wirklich nur bei der Online-Dating-Industrie bedanken. Danke dafĂŒr, dass es heutzutage noch viel einfacher ist, jemanden kennenzulernen, der einzig und alleine die Funktion hat, sexuelle BedĂŒrfnisse zu befriedigen. Danke, dass einige dadurch noch viel mehr das GefĂŒhl haben, viele Optionen offen zu haben und bloĂ nichts verpassen zu wollen. Danke, dass so manche nun noch öfters als frĂŒher denken, dass in der Zukunft noch jemand Besseres kommen könnte. Ironie aus.
Genitalfotos statt Blumen
Gab es frĂŒher eine Blume zum Kennenlernen, können sich Frauen heute ĂŒber Fotos von Körperstellen âfreuenâ, die definitiv nicht gesehen werden wollen. Gerade Plattformen wie Lovoo oder Tinder sind dafĂŒr bekannt, vor allem dafĂŒr zu dienen, schnell und einfach jemanden zum zwanglosen Sex zu finden. Nach fĂŒnf Tagen Selbstversuch mit einem Account dort, lĂ€sst sich feststellen, dass der Ruf solcher Plattformen definitiv nicht von irgendwo her kommt. Nachrichten in einer FĂŒlle, dass sie kaum alle gelesen werden können und unglaublich viele offensive Angebote. Es wĂ€re es ein Leichtes gewesen, die nĂ€chsten Wochen mit belanglosen Sextreffen zu fĂŒllen.
Interessant hierbei ist der Aspekt, dass das Profil mit keinerlei Informationen ĂŒber die Person gefĂŒllt war. Profilname, Alter und drei Bilder aus alltĂ€glichen Situationen waren die einzigen vorzufindenden Informationen. Offenbar genug, um sie ohne langes Gerede und mit offensichtlichen Absichten in Wohnungen und Hotels zu bestellen. Noch offensichtlicher jemanden nur auf das ĂuĂere zu reduzieren, kann man wirklich nicht.
Doch nicht nur der Selbsttest, sondern auch offizielle Studien belegen diese Erkenntnis. Eine Online Dating Studie der Ludwig Maximilian UniversitĂ€t fand heraus, dass MĂ€nner im Netz vordergrĂŒndlich nach Sex-Abenteuern und Frauen im Gegensatz dazu nach der groĂe Liebe suchen. 41 Prozent der MĂ€nner aus Online-Dating-Portalen nutzen diese fĂŒr die Verabredungen zu spontanen Sex-Dates. Im Vergleich dazu sind es nur 15 Prozent der Frauen.
Wenn beide Parteien damit zufrieden sind, nur dafĂŒr da zu sein, um sich gegenseitig sexuell zu befriedigen, nicht aber einmal regelmĂ€Ăige Nachrichten Wert zu sein, können wir von keinem Problem sprechen.
Unkompliziert. Locker. Ohne Verpflichtungen.
Ein Problem aber ist es, wenn dies einem der beiden zu wenig ist. Einige Dates, alles hat perfekt gewirkt und dann kommt die allseits beliebte Nachricht per WhatsApp: âIch wĂŒrde dich gerne wiedersehen, aber eigentlich möchte ich gerade nur etwas Unkompliziertes, Lockeres. WeiĂ nicht, wie du das siehstâ NatĂŒrlich weiĂ der Andere ganz genau, wie der EmpfĂ€nger der Nachricht das sieht.
Immerhin wurde von Vornherein klargestellt, dass etwas Lockeres nicht in Frage kommt. Zudem ist es natĂŒrlich immer wieder schön, dass das Medium Smartphone mit all seinen Funktionen anscheinend vielen Personen den Mut abgeschnitten hat, die eigene Meinung offen zu sagen. Stattdessen wird feige WhatsApp benutzt. UnzĂ€hlige Geschichten dieser Art aus dem Netz und dem Bekanntenkreis zeigen, dass diese kleine Story in der RealitĂ€t tatsĂ€chlich sehr oft auftritt. Gleichzeitig wird damit auch wieder klar, dass in diesem Fall einzig und alleine Sex als Ziel des Kennenlernens definiert werden kann. Keinesfalls aber das eventuelle Aufbauen einer gemeinsamen Zukunft, sofern es zwischenmenschlich funktioniert und passt.
Frau: Ein StĂŒck Fleisch im Supermarkt
Als Folge dessen fĂŒhlt man sich als Frau in der heutigen Gesellschaft tatsĂ€chlich oft genug wie ein StĂŒck Fleisch im Supermarkt. Mit der Aussage, dass der betreffende Mann eigentlich nur Sex möchte, könnte er einem eigentlich genauso gut ins Gesicht sagen, dass die Frau gut genug dafĂŒr sei, die Hose zu öffnen, mehr aber auch nicht. Besonders unverschĂ€mt sind solche Aussagen mitten aus dem Nichts. Eine offensive Anmache im Club, bei wir Frauen uns fragen, ob wir vielleicht aus Versehen in einem Bordell gelandet sind oder ein unmoralisches Angebot ĂŒber Facebook oder andere Plattformen. Nur, weil eine Frau weiĂ, wie das Wort Make-Up buchstabiert wird und auch einmal ein Oberteil mit Ausschnitt oder einen kurzen Rock trĂ€gt, heiĂt das noch lange nicht, dass MĂ€nner das Recht haben, diese Tatsachen mit âNimm mich. Am besten noch hier und jetztâ gleichzustellen.
Frauen mit Sex in Verbindung zu bringen, ist völlig normal. Wahrscheinlich sollten sie sich langfristig gesehen eher Sorgen machen, sollte dies nie der Fall sein. Nicht normal ist es allerdings, wenn all die anderen Fassetten einer Person vergessen werden. Intelligenz, Höflichkeit, Werte, EinfĂŒhlvermögen â es gibt so viele Kriterien, die einen Menschen ausmachen. Nur seine HĂŒlle ist es ganz sicher nicht. Bevor man(n) also das nĂ€chste Mal einer Frau etwas EinschlĂ€giges sagt, sollte man bedenken, dass da gerade viel mehr vor einem steht, als der Körper mit dem man gerne schlafen wĂŒrde.
Ein Mann sollte sich bevor er das nĂ€chste Mal einer völlig Unbekannten schreibt, dass er gerne mit ihr schlafen wĂŒrde, aber kein bisschen mehr, durchaus ĂŒberlegen, dass auch ihre Interessen oder ihre Zukunftsplanung interessant sein könnten. Sollte es dann passen, kann immer noch irgendwann ĂŒber andere Szenarien gesprochen werden. Es sollte sich jedoch die Tatsache in Erinnerung gerufen werden, dass eine Frau mehr ist als ihre HĂŒlle und so auch behandelt werden sollte, sofern sie das möchte.
Der schnelle Sex kann vielleicht fĂŒr einen kurzen Moment befriedigen. Suppe kochen, wenn der eine krank ist, besorgt anrufen, wie die PrĂŒfung oder ein GeschĂ€ftstermin gelaufen ist oder in jeder Lebenslage da sein, kann er aber nicht. Ob ersteres langfristig glĂŒcklich macht, ist allerdings fraglich. Vielleicht entgeht einem eher die Frau fĂŒrs Leben, nur weil man(n) in diesem Moment nichts Festes wollte. Ob dieses Risiko eingegangen werden möchte, muss jeder fĂŒr sich selbst entscheiden.
Sabsab
Ich halte es fĂŒr relativ unwahrscheinlich, dass Traumehefrauen sich gerade auf Tinder tummeln.
Nadine Kuhnigk
Naja, wenn die Wahrscheinlichkeit bei 1 Prozent liegt und man hat das GlĂŒck, dann reicht der ja schon;)
Tobias Kolb
Was heiĂt das “jeder hat das Recht seine SexualitĂ€t so auszuleben wie er möchte”? Was meint “solange er niemanden damit schadet”? Wie kann ein Mensch sich in belanglosen Körperlichkeiten verlieren, in oberflĂ€chlichem Sex und IntimitĂ€t ohne NĂ€he ohne sich selbst und anderen zu schaden? Von wem kann er dieses Recht einfordern. Wer muss ihm das bieten können? Ich finde den Artikel spitze und kann nur jedem meiner Geschlechtsgenossen Mut machen den Idealismus an die wahre Liebe wiederzuentdecken. Nicht nur weil die Frauen es verdient haben mit denen wir verkehren sondern auch weil es nur fair gegenĂŒber uns selbst ist.
Eric (26)
Ich möchte fĂŒr eine differenzierte Diskussion gerne die GedankengĂ€nge eines Mannes zu den hier verfassten “GedankengĂ€ngen aus Sicht einer Frau” hinzufĂŒgen:
Wir leben in einer modernen, freien Gesellschaft, die sich durch die Pluralisierung der Lebensformen auszeichnet. Das bedeutet, dass auch andere Lebensweisen als die bisherige möglichst lebenslange, monogame Beziehung/Ehe gesellschaftlich akzeptiert sind. Wie schwer sich die Autorin damit jedoch tut, zeigt sich bereits im allerersten Satz: Warum muss man einen Impuls, jemanden mit einer Coladusche zu versehen, aktiv unterdrĂŒcken, nur, weil derjenige seine persönlichen “Beziehungs-“vorstellungen kommuniziert? Akzeptanz anderer Lebensweisen und -vorstellungen: Null.
Die Autorin darf sehr gern ihre persönliche Vorliebe haben, sollte jedoch andere Einstellungen bitte auch telorieren, ohne sich dabei beherrschen zu mĂŒssen.
Bindungsverweigerung resultiert nicht zwangslÀufig aus dem Gedanken, es könne noch etwas besseres kommen, sondern wohl auch durch die UmstÀnde, die eine Bindung mit sich bringt: Stress, Diskussionen, ggfs. unberechtigte Erwartungen des Partners etc.
Dem Vernehmen nach teilen nicht wenige MĂ€nner den unbedingten, totalen Bindungswunsch vieler Frauen nicht (mehr). Das kann man bedauern, auf jeden Fall muss man es jedoch akzeptieren. Kritik an dieser Einstellung halte ich fĂŒr unangemesen. Sie impliziert fĂŒr mich, dass man es als Mann doch bitteschön den Frauen in dieser Sache recht machen soll, wenngleich der eigene Antrieb (Wunsch) dazu gar nicht vorhanden zu sein scheint.
Wenn die angesprochene Studie sogar belegt, dass MĂ€nner und Frauen aus völlig unterschiedlichen Absichten Dating-Portale nutzen, dann kann ich Kritik auf Grund von persönlicher EnttĂ€uschung trotz besserem Wissens (und Gewissens?) darĂŒber erst Recht nicht nachvollziehen.
SpĂ€testens mit Kenntnis der Studie sollte man wissen, worauf man sich beim Onlinedating einlĂ€sst. Wer dies dennoch tut und sich darauffolgend wie “ein StĂŒck Fleisch im Supermarkt” fĂŒhlt, ist sich der Konsequenz des eigenen Handelns nur unzureichend bewusst. (Dies soll nicht die Artikulation beschönigen oder gar rechtfertigen, die einige Zeitgenossen an den Tag legen!)
Wenn man dann nun aber vernĂŒnftig kommuniziert, dass man keinerlei Interesse an einer festen Bindung hat, jedoch sexuelles Interesse vorhanden ist, halte ich die Aussage “dass der betreffende Mann eigentlich nur Sex möchte, könnte er einem eigentlich genauso gut ins Gesicht sagen, dass die Frau gut genug dafĂŒr sei, die Hose zu öffnen, mehr aber auch nicht.” fĂŒr völlig ĂŒberzogen. Aus persönlichen Vorstellungen der eigenen LebensfĂŒhrung eine Diskreditierung der Frau zu machen zeugt abermals nicht von Toleranz anderer Vorlieben.
Die angesprochenen Werte wie “Intelligenz, Höflichkeit, Werte, EinfĂŒhlvermögen” sind kein Alleinstellungsmerkmal von Frauen und somit kein Argument jeden Sexualpartner auch nĂ€her kennenlernen zu mĂŒssen.
Die Autorin stellt auch die Frage nch der langfristigen Befriedigung von schnellem Sex im Gegensatz zu einer Beziehung. Manche Menschen wollen eben doch lieber in Ruhe gelassen, wenn sie krank sind. Meistens haben Menschen aber andere soziale Kontakte wie Freunde oder Familie, denen man PrĂŒfungsergebnisse mitteilen kann oder auf die man sich in jeder Lebenslage verlassen kann.
FAZIT: Heutzutage exisitiert kein religionsbedingter, gesellschaftlicher Druck mehr Beziehungen eingehen zu mĂŒssen. Man kann Sex ohne Bindung haben und die im Artikel angesprochenen sozialen Aspekte einer Beziehung auch im persönlichen Umfeld vorfinden (Liebe, Geborgenheit findet man bei Freunden und Familie). Das sei nicht das gleiche? Mag sein, aber vielen MĂ€nnern scheint das zu reichen. Dieses “PhĂ€nomen” muss man akzeptieren, respektieren, tolerieren. Niemand ist jemand anderem verpflichtet, das ist eine Definition von persönlicher Freiheit und ein Grundrecht in unserem Wertesystem.
P.S.: Ich bin an einer Diskussion interessiert und freue mich ĂŒber RĂŒckmeldung!
Nadine Kuhnigk
Erst einmal vielen Dank fĂŒr dein/ Ihr Kommentar. Mir war bereits beim Schreiben des Artikels bewusst, dass er durchaus Polarisieren könnte, sodass mich kritische Kommentare, gerade seitens MĂ€nner, absolut nicht verwundern. Es ist auch nicht so, als könnte ich diese teilweise ablehnende Reaktion nicht nachvollziehen. Zu meiner groĂen Verwunderung möchte ich allerdings direkt anmerken, dass ich ĂŒber 30, teilweise mehr als ausfĂŒhrliche, Nachrichten von MĂ€nnern bekommen haben, dass sie mir und dem was ich schreibe, zustimmen. Diese unerwartete Reaktion zeigt mir, dass ich mit meinen Aussagen folglich gar nicht so falsch liegen kann.
Eins von vornherein: Ich akzeptiere andere Meinungen und mir ist durchaus bewusst, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der sich das Denken allgemein und speziell die Einstellung zur Liebe und zur SexualitĂ€t stark von dem der Generationen vor uns unterscheidet. Ich verurteile auch niemanden dafĂŒr, kein Interesse an etwas Festem zu haben. Das bleibt jedem Individuum selbst ĂŒberlassen. Nur weil ich es aber akzeptiere, muss ich es nicht gut finden und das BedĂŒrfnis, in welcher Art und Weise zu reagieren, ist nur menschlich, gerade wenn man eine Meinung nicht teilt. Das ich es dennoch akzeptiere (und erzogen bin), zeigt der Punkt, dass die Cola trotz allem im Glas geblieben ist. Es ist also schlichtweg MEINE Sache, dass ich mich dabei beherrschen muss, so nicht zu agieren. Wichtig ist nur, dass ich mich beherrsche. Ich bin absolut kein Mensch, der andere Meinungen nicht akzeptiert, sonst wĂŒrde ich in einem ĂŒberwiegend mĂ€nnlichen Freundeskreis mit den unglaublichsten (kurzweiligen) Frauengeschichten ĂŒberhaupt nicht bestehen. Deswegen vergesse ich aber meine eigene Meinung nicht und kann durchaus dafĂŒr eintreten. Wichtig ist nur, dass man offen und ehrlich darĂŒber spricht, ohne ausfĂ€llig oder unpassend zu werden.
Genauso akzeptiere ich den Zustand, dass viele MĂ€nner eine feste Bindung ablehnen. Bedauern tue ich es aber durchaus und ich habe auch kein Problem damit, dass zum Ausdruck zu bringen. Der Artikel spiegelt das wieder, was ich bis jetzt erlebt habe und durch viele andere mitbekommen und bestĂ€tigt bekommen habe. Das er nicht alle Meinungen wiederspiegelt, ist klar. Ich finde es ganz offen schade, wie sich alles entwickelt und dazu stehe ich. Eine andere Wahl, als diesen Zustand zu akzeptieren, bietet sich nicht wirklich. Ich möchte/ kann ja niemanden meine Meinung aufdrĂ€ngen, oder fĂŒr die eigene verurteilen. Nachvollziehen kann ich es allerdings nicht komplett, obwohl ich die positiven Aspekte daran, sich nicht fest zu binden, durchaus erkennen kann. Bindungsverweigerung mag viele verschiedene Ursachen haben. Die von mir aufgezĂ€hlten Kriterien sind allerdings sowohl in Studien hoch gerated- zudem habe ich sie im Alltag sehr oft gehört.
Ich denke, dass Kritik niemals unangemessen ist, sofern man sie angemessen begrĂŒnden kann. Genauso wie man auch mich kritisieren kann, dass ich es ankreide, dass das Verhalten von MĂ€nnern sich in eine Richtung entwickelt, die mir nicht gefĂ€llt. Jeder sollte das machen können, was er möchte und hinter dem er/sie steht. Weder MĂ€nner noch Frauen mĂŒssen es einander Recht machen. Wenn man die âalten Werteâ, vertritt, ist die momentane Entwicklung nur schwer nachzuvollziehen und erschwert einiges. Wenn man dadurch sehr âauf die Nase gefallen istâ, kann es sehr gut sein, dass sich die eigene Meinung radikalisiert und das Thema wesentlich strenger sieht, als man es sonst wĂŒrde. Persönliche Erlebnisse und GefĂŒhle lassen sich aus einer Meinungsbildung und dem Umgang damit schwer heraushalten.
Nun zu dem Onlinedating: Ich bin bestimmt kein Freund davon und glaube nicht daran. Im Rahmen eines Artikels habe ich mir 3 Portale je 2 Wochen âangetanâ und folgend eine Meinung gebildet. Wenn man etwas Lockeres will, sind diese Portale das Paradies auf Erden. Wenn man mehr sein möchte, ein Albtraum. Von mir erwĂ€hnte Studien habe ich auch erst beim Schreiben des von dir kommentierten Artikel gelesen, als ich fĂŒr ihn recherchiert habe und waren wir vorher nicht bekannt. Sie bestĂ€tigten allerdings durchaus den von mir gebildeten Eindruck bezĂŒglich solcher Plattformen. Bestimmt wollen viele Frauen auch einfach die BestĂ€tigung und vielen sich dadurch besser. Auch das verurteile ich nicht. Ich persönlich konnte allerdings nicht fassen, wie primitiv und oberflĂ€chlich 90 Prozent der Aussagen waren, die wiederum zu 50 Prozent minimum impliziert haben, dass ich einen IQ von minus 100 besitze.
Die Aussage âdass der betreffende Mann eigentlich nur Sex möchte, könnte er einem eigentlich genauso gut ins Gesicht sagen, dass die Frau gut genug dafĂŒr sei, die Hose zu öffnen, mehr aber auch nichtâ, ist aus Erfahrungswerten leider keinesfalls ĂŒberzogen. Deine/ Ihre Kritik, dass man nicht an jedem Interesse haben muss, nur weil man gerne mit ihm schlafen möchte, ist durchaus berechtigt und ist aber genau das, was ich so schade finde. Das man teilweise fĂŒr sexuelle Handlungen ausreicht und das war es dann aber auch schon.
Mit Sicherheit ist es auch einfach ein Fehler vieler Frauen, dass sie auf offensichtliche Anzeichen, dass der Mann tatsĂ€chlich nur Sex möchte, nicht reagieren, sĂ€mtliche Bedenken in den Wind schieĂen und dann enttĂ€uscht sind, wenn dann am Ende nichts daraus wird. Allerdings gibt es auch genug MĂ€nner, die das von Anfang an nicht klar signalisieren, um zum Ziel zu kommen und dieses Verhalten kritisiere ich stark, da das einfach Spielen mit dem GefĂŒhlen von anderen Person ist. Ich sage nicht, dass sich nicht auch Frauen so verhalten.
Zu deinem/Ihren vorletzten Absatz: Auch in einer Beziehung kann man in Ruhe gelassen werden, wenn man krank ist, oder allgemein mal Zeit fĂŒr sich braucht und natĂŒrlich können Familie und Freunde viele positive Effekte einer Beziehung auch erfĂŒllen. Ich bleibe allerdings bei meiner Aussage, dass es niemals das Gleiche sein wird, wie mit einem festen Partner und das ich stark anzweifle, dass ein Leben nur mit leeren AffĂ€ren, ONS, usw, langfristig so erfĂŒllend sein wird, wie mit einem festen Partner. Auch wenn es zugegeben auch Vorteile hat. Hierbei gehen die Meinungen allerdings natĂŒrlich stark auseinander und das muss jeder fĂŒr sich selbst entscheiden.
FAZIT: Ich kann eine gewisse Kritik an einigen der von mir getroffenen Aussagen durchaus nachvollziehen, bleibe aber dabei, dass MEINER MEINUNG NACH gerade ein Wandel durchgefĂŒhrt wird, der viele schöne alte Grundgedanken verwirft und gerade Frauen immer mehr zu rein sexuellen Objekten macht, was ich persönlich sehr schade finde. Wie ich aber auch schon am Ende meines Artikels schreibe, muss jeder fĂŒr sich selbst entscheiden, wie er dieses Thema betrachtet und was er im Leben möchte.
Liebe GrĂŒĂe,
Nadine
Eric (26)
Hallo Nadine,
bleiben wir doch beim Du!
Es freut mich, dass du auch entsprechende positive RĂŒckmeldungen von MĂ€nnern bekommst. Allerdings sind 30 Zustimmungen fĂŒr mich nun auch kein Grund sich bestĂ€tigt fĂŒhlen zu können, wenn man bedenkt, wie viele es sein könnten – selbst zu jeder noch so abstrusen Idee findet man immer einige wenige, die dem zustimmen. Wobei ich deine Idee selbst jetzt nicht als abstrus bezeichnen möchte, ich ĂŒbte lediglich Kritik an deiner BegrĂŒndung und Darstellung.
Du sagst du verurteilst niemanden dafĂŒr, kein Interesse an etwas Festem zu haben? Indem du MĂ€nnern in dem Falle einer Bindugnsunwilligkeit jedoch kollektiv vorwirfst die Frau nur als ein StĂŒck Fleisch auf dem Markt anzusehen, die gerade gut genug dafĂŒr sei uns die Hose zu öffnen, tust du genau das – ob es dir bewusst ist oder nicht.
Du greifst hier also ein Kernthema der Emanzipation auf – das Bild der heutigen Gesellschaft ĂŒber die Frau – und missbrauchst dieses als Vorwurf gegen alle MĂ€nner, die keine feste Beziehung möchten, sondern ihr (sexuelles) Leben nach ihren eigenen WĂŒnschen und BedĂŒrfnissen auszuleben. So stellst du jeden bindungsunwilligen Mann automatisch unter Generalverdacht ein chauvinistische Emanzipationsgegner zu sein.
Die Idee, die hinter Emanzipation und Gleichberechtigung steht, ist Ă€uĂerst wichtig – ich denke da herrscht bei uns allen (du, ich und deine 30 mĂ€nnlichen Kommentarschreiber) Einigkeit. Nur glaube ich, dass du mit solchen Aussagen und Argumentationsweisen nicht zu einer Verbesserung der Situation oder des Bildes ĂŒber Frauen bei MĂ€nnern erreichst, sondern sogar gegenteiliges!
Aus diesem Grund habe ich mit obigem Kommentar Kritik daran geĂŒbt.
Dass die Cola im Glas gelieben ist, liegt nicht an deiner Toleranz. Die Cola ist wegen deiner Erziehung im Glas geblieben – ohne diese hĂ€tte nichts mehr zwischen dem vorhandenen inneren Impuls und der AusfĂŒhrung der Tat gestanden. Ein toleranter Mensch hĂ€tte, zumindest nach meinem VerstĂ€dnis, erst gar keinen inneren Impuls (Agression) gespĂŒrt jemandem eine Cola ins Gesicht zu kippen ..
Wie du aber selbst sagst, ist es schwierig jedwede andere Findet man etwas besonders falsch oder schade oder dumm, dann sinkt jedoch auch automatisch die eigene innere Toleranz. Und das ist ansich okay, kein Mensch ist generell immer tolerant – das ist nichts schlimmes und erwarte ich auch von niemandem! Nur dann muss man sich das auch selbst eingestehen, wenn man die Dinge entsprechend darlegt, und das dann nicht abzustreiten.
Zu deinem ‘ĂŒberwiegend mĂ€nnlichem Freundeskreis’ möchte ich noch erwĂ€hnen, dass es zweierlei Sachen sind sich solche Geschichten neutral anzuhören oder direkt involviert zu sein. Auch hierbei ist das jeweilige Toleranzniveau unterschiedlich.
Ich habe wie gesagt nichts dagegen, wenn du Traurigkeit ĂŒber die aktuelle Entwicklung zum Ausdruck bringst. Ich bin ebenso der Meinung, dass es sich zum schlechteren entwickelt und viele bei der Partnersuche (egal ob Beziehung oder rein sexuell) zunehmend Respekt und Niveau vermissen lassen und primitiv werden oder eben nicht von vornherein klar kommunizieren, dass es fĂŒr sie nur um Sex geht, vor allem auf Seiten der MĂ€nner! In diesem Punkt bin ich zum Beispiel intolerant gegenĂŒber dieser Art und Weise.
Genauso intolerant bin ich, wenn du mich ohne zu differenzieren in selbigen Topf ‘MĂ€nner’ wirfst, nur weil ich aus vorhandenen (!) persönllichen GrĂŒnden derzeit keine Beziehung anstrebe und dennoch meine sexuellen BedĂŒrfnisse ausleben möchte.
Weiterhin sagst du, dass der Artikel nicht alle Meinungen wiederspiegelt und dies sei klar sein? So klar stellt es sich fĂŒr mich aber nicht dar, da andere Meinungen mit teils unbegrĂŒndeten Argmuntationen (negatives Frauenbild vorhanden, da nicht bindungswillig; s.o.) abgestraft und verurteilt werden. Einen Artikel ĂĄ la “jeder darf in solchen festen oder losen Beziehungen leben, wie er möchte, nur seid respektvoll und höflich zueinander” wĂŒrde sich anders lesen als dieser, der andere Lebensweisen fernab fester Bindungen generell als falsch propagiert.
Wenn du deine persönliche Meinung mit diesem Artikel zum Ausdruck bringen wolltest und du selbst es schade findest, dass die Beziehung heutzutage an Bedeutung verliert, soltest du dich inhaltlich auch wirklich mehr mit dir beschĂ€ftigen und nicht andere Meinung versuchen niederzuschreiben. Das zeigt fĂŒr mich, dass es nur teilweise um deine Empfindungen diesbezĂŒglich geht, jedoch ebenso auch darum andere Meinungen zu diskreditieren. Und dann kann ich dir auch nochmal Intoleranz (nicht generell, nur fĂŒr diesen Aspekt, um den es hier geht) unterstellen.
Nochmal zum Online-Dating: Auch ohne die Studie setze ich voraus, dass jeder weiĂ oder zumindest erahnen kann, was dabei auf einen drauf zukommen kann. Sei es nun durch Erfahrungen im Social Media oder durch ErzĂ€hlungen von Freunden und Bekannten. GrundsĂ€tzlich glaube ich nicht, dass jemand noch ernsthaft hofft, dass es bei ihm mitunter nicht so lĂ€uft. Es sei denn man ist Ă€uĂerst naiv.
Dann kann man sich aber auch im nachhhinein nicht darĂŒber beschweren, dass es so gelaufen ist, wie es nun mal immer lĂ€uft und gelaufen ist.
Und diese Portale sind eben nicht das Paradis auf Erden, weil auch es dennoch genug naive Menschen gibt, die auf Tinder die groĂe Liebe suchen, statt zu entsprechenden kostenpflichtigen Portalen zu wechseln.
Ich sagte ja selbst, dass nie alle positiven Aspekte einer Beziehung durch Freunde, Familie und Hobbys aufgefangen werden können. Aber auch nicht jeder legt derart Wert auf genau diese beziehungsexklusiven Aspekte. Man kann auch ein erfĂŒlltes Leben haben, wenn man es einem ganz speziellem Hobby widmet, dabei von Freunden und Familie unterstĂŒtzt wird – und seine sexuellen BedĂŒrfnisse und NĂ€he durch AffĂ€ren und ONS deckt. Es gibt nicht wenige Menschen, denen das reicht und denen man nicht unterstellen sollte ein unerfĂŒlltes Leben zu haben!
Ich habe auch nie Kritik daran geĂŒbt, dass du die Meinung hast es fĂ€nde gerade ein Wandel statt – das ist unbestreitbar! Ebenso wenig, dass Frauen zunehmend sexualisiert werden. Da sind wir uns ja beide einig.
Eine abschlieĂende Frage hĂ€tte ich noch, ohne auf eine Antwort Wert zu legen – die Frage ist vielmehr fĂŒr dich selbst:
Du sagtest dein Freundeskreis bestĂŒnde aus ‘ĂŒberwiegend mĂ€nnlichen’ Freunden. WARUM ZIEHST DU IN EINER FREUNDSCHAFTLICHEN BEZIEHUNG DEN UMGANG MIT MĂNNERN DEM MIT FRAUEN VOR?
Wahrscheinlich aus den gleichen GrĂŒnden haben einige MĂ€nner kein gesteigertes Interesse an einem intensivierten Umgang Frauen – lediglich das sexuelle Interesse bewegt sie dazu ĂŒberhaupt irgendeine Art von Beziehung (in dem Fall AffĂ€re) mit ihnen einzugehen.
Liebe GrĂŒĂe,
Eric
Eric (26)
Berichtigung Absatz 3:
Wie du aber selbst sagst, ist es schwierig jedwede andere MEINUNG ZU AKZEPTIEREN. Findet man etwas besonders falsch oder schade oder dumm, dann sinkt jedoch auch automatisch die eigene innere Toleranz.
[Da ist wohl unabsichtlich etwas Text verschwunden.]
Weiterhin scheine ich beim nochmaligen Umschreiben einiger SĂ€tze auch nicht vollstĂ€ndig auf Richtigkeit geachtet zu haben, sodass noch einiger Wörter der alten Fassung sinnloserweise mit drin geblieben sind. Ich bitte dich das zu entschuldigen đ
Martin Wiesböck
Liebe Nadine,
Ich bin sehr froh ĂŒber deinen Artikel und deine Meinung! Kann mich da nur anschlieĂen, dass was mir Frauen erzĂ€hlen, ist oft wirklich zum schĂ€men…
Allerdings geht es mir andersherum immer wieder genau so…
Das traurige ist, wie auch Du schon geschrieben hast, dass heutzutage alles oberflĂ€chlicher und kurzlebiger geworden ist. Man kĂ€mpft nicht mehr um seinen Freund/in sondern beendet es gleich und sucht sich jemand “neuen”, dank Tinder /Lovoo recht leicht…
Ich bin ehrlich, ich hatte die letzten Jahre auch immer nur kennen-lern-Phasen in denen auch mehr lief, aber was soll ich mit einer Frau anfangen, die nichts zu bieten hat und nur arbeitet und auf der Couch herum liegt?!
Finde es stark, dass Du deine Meinung sehr offensiv vertretest!
Liebe grĂŒĂe aus Burghausen
Martin
Alex
Was fĂŒr ein undifferenzierter langweiliger Artikel..
“Ist es wahr, dass MĂ€nner Frauen nur noch auf das ĂuĂere reduzieren und wenn ja, warum ist das so?”
Pauschalisierung des Todes
“Zudem hat natĂŒrlich jeder das Recht, seine SexualitĂ€t auszuleben, wie er möchte”
Stimmt, was ist also das Problem der Autorin?
“Gab es frĂŒher eine Blume zum Kennenlernen, kann man sich heute ĂŒber Fotos von Körperstellen ‘freuen’, die man definitiv nicht sehen möchte.”
Wieder heftig pauschalisiert.. Habe schon genĂŒgend Damen getroffen, die obige Aussage sofort verneinen wĂŒrden.
Als ich die Werbung fĂŒr den Artikel auf facebook sah, dachte hier werden irgendwelche interessanten, progressiven Alternativen zu den bisher etablierten Beziehungsformen prĂ€sentiert, statt dessen konnte ich nur “Mimimi” lesen.
Sorry fĂŒr die harsche Kritik, aber wenn in der Werbung zu dem Artikel angepriesen wird, dass hier gezeigt wird, “was attraktiver ist” und das eben nicht geliefert wird, kann ich nicht anders als enttĂ€uscht zu sein.
Tabea
Absolute Zustimmung zu Alex’ Kommentar von einer Frau.
Was ist mit den Frauen, die ihre SexualitĂ€t ausleben möchten? Man trifft nun leider nicht direkt den Mann fĂŒrs Leben, aber deswegen mag ich doch nicht neben einem festen Partner zusĂ€tzlich auch auf Sex verzichten. Von einer anderen Seite betrachtet mag ich auch nicht die Katze im Sack kaufen. Wenn sich aus einer AffĂ€re was festes ergeben sollte, gerne. Vielleicht lerne ich auch ĂŒbermorgen ĂŒber Freunde meinen den Traummann kennen und wir heiraten und bekommen Kinder.
Aber bis dahin befriedige ich wenigstens die körperlichen BedĂŒrfnisse mit lockeren Bekanntschaften. Wenn ich Artikel wie diesen hier lese, kommt es mir immer vor, als ob ich mich deswegen schlecht fĂŒhlen mĂŒsste. “Frauen wollen ja dies und das und sind immer nur auf der Suche nach der Liebe etc.” Ja, vielleicht sind sie das auch nur, weil sie das durch solche Artikel immer und immer wieder suggeriert bekommen.
“Bei dieser Aussage kann ich mich im Namen aller Frauen wirklich nur bei der Online-Dating-Industrie bedanken. Danke dafĂŒr, dass es heutzutage noch viel einfacher ist, jemanden kennenzulernen, der einzig und alleine die Funktion hat, sexuelle BedĂŒrfnisse zu befriedigen.” Ja genau, DANKE! Ganz ohne Ironie. Warum sollte ich – nur weil ich eine Frau bin und als Schlampe abgestempelt werde – denn darauf verzichten?!
Manuel
Zu dem Artikel ein paar GedankengĂ€nge aus der Sicht eines Mannes, um die “andere Seite der Medaille” zu beleuchten.
âBloĂ nicht binden! Erst will ich mich noch auslebenâ – das ist auch das Motto vieler Frauen, welche dafĂŒr allerdings nicht auf Online-Dating zurĂŒckgreifen mĂŒssen. Wenn Frau sich einen Mann nur zum Sex real suchen will, wird sie selten alleine nach Hause gehen mĂŒssen – “ein StĂŒck Fleisch im Supermarkt” trifft genau so oder noch besser auf die MĂ€nner zu. NatĂŒrlich ist nicht jede Frau gleichermaĂen danach auf der Suche – “das kommt nie vor” und “so eine bin ich nicht” ist aber ebenso unglaubwĂŒrdig, auch dazu haben MĂ€nner genug “Geschichten dieser Art aus dem Netz und dem Bekanntenkreis”.
MĂ€nner suchen danach eben beim Online-Dating. Und da dort selten eine Antwort kommt, weil viele Frauen nur “ihren Marktwert” checken wollen oder nur zum Zeitvertreib angemeldet sind, werden entsprechend viele Nachrichten verschickt. Die Suche der MĂ€nner “online” ist nur die andere andere Seite der Medaille zur Suche der Frauen “offline”. Ist der einfache ONS, den Frauen sich hier zugestehen denn fĂŒr die Autorin ebenso so ein “Problem”, wie bei MĂ€nnern, die diesen online suchen ?
Wenn eine Frau sich mit einem Mann keine Beziehung vorstellen kann und danach mit dem nĂ€chsten einen ONS hat, ist es dann wahr, dass Frauen MĂ€nner nur noch auf das ĂuĂere reduzieren und der schnelle Sex interessanter ist als eine feste Beziehung? Nein ? Warum sollen MĂ€nner dies nicht auch so kommunizieren dĂŒrfen, was Frauen sich real zugestehen? Wenn ein Mann mit einer Frau “nur etwas lockeres” möchte, heiĂt das ganz einfach: sie ist fĂŒr ihn attraktiv, aber er fĂŒhlt sich nicht genug zu ihr hingezogen und kann sich keine Beziehung vorstellen, sie ist eben nicht die richte Frau fĂŒr ihn.
Die Chance, z.B. bei Tinder die Frau fĂŒrs Leben zu finden, ist wohl eher gleich Null – weshalb dort oft eben nur nach einer “Freundschaft+” gesucht wird, bis Mann die Frau an seiner Seite gefunden hat. Ist es deshalb wahr, dass MĂ€nner Frauen nur noch auf das ĂuĂere reduzieren und ist der schnelle Sex interessanter als eine feste Beziehung?
Auf keinen Fall – die richte Frau an seiner Seite kann niemand ersetzen, denn in einer Beziehung geht es um viel mehr als nur ĂuĂerlichkeiten und Sex. Aber genau deshalb suchen MĂ€nner nach dieser einen Frau auch nicht auf Tinder mit einem Wisch ĂŒber Profilbilder, sondern im Freundes- und Bekanntenkreis – wo Mann die Frau schon ein wenig kennt und einschĂ€tzen kann, ob sie die richtige fĂŒr Ihn sein könnte, und er sich vllt. sogar bereits zu ihr hingezogen fĂŒhlt.
KurdaxĂź
Liebe Nadine,
Ich finde, dass es tolle und gute Ergebnisse in diesem Artikel gibt.
Aber ich glaube, dass die Frauen Sex in einer Internet-app suchen, das dauert nicht so lange und es gibt nichts weiter mehr zu geben und kein glĂŒckliches Leben.
Viele GrĂŒĂe
Alexander
Liebe Nadine,
du siehst meiner Ansicht nach Frauen zu stark in der Rolle, dass sie von einer Schnelllebigkeit vor allem Nachtteile erfahren und sie zudem nicht selbst mitverursachen, und siehst gleichzeitig nicht, dass einige Frauen auch hĂ€ufig eigentlich wissen mĂŒssten, dass ein “Mehr” mit bestimmten MĂ€nnern nicht möglich ist, sie diese aber trotzdem als zukĂŒnftige feste Beziehung haben wollen.
ZunĂ€chst weiĂ ich aus den Aussagen von guten Freundinnen, dass sie sich ihrer vielseitigen Möglichkeiten nicht nur bei AffĂ€ren etc, sondern auch bei Beziehungen bewusst sind und deshalb die Einstellung bilden “Der richtige werde noch kommen. Diejenigen, die Interesse geĂ€uĂert haben, passen eigentlich wunderbar, aber ich warte lieber noch”. Dann ziehen Jahre ins Land und der Interessierte hat sich weiterumgesehen, sodass er nun in einer Beziheung steckt, die nicht so erfĂŒllt ist, wie es die mit der Frau, die sich nicht entscheiden kann, gewessen wĂ€re. Diese Enstellung wird durch die Möglichkeit des Online-Dating auch noch weiterverstĂ€rkt. Zudem verstehe ich nicht, warum du nicht auch die Frauen kritisierst, welche zur Ermittlung ihreres “Marktwertes” sich in Online-Dating Portalen herumtreiben, denn diese sind ja offenbar weder an einer Beziehung noch an AffĂ€ren interssiert und tĂ€uschen somit in gleicher Weise wie MĂ€nner, die nicht deutlich aussagen, dass sie keine Beziehung wollen.
Weiterhin muss man meiner Erfahrung nach sehr stark bei Frauen differenzieren. Frauen, die eine Beziehung möchten und dabei einen Mann suchen, der objektiv dafĂŒr geeignet ist, dies von sich behauptet und ausstrahlt, sind erfahrungsgemÀà durchgĂ€ngig in glĂŒcklichen und langen Beziehungen.
Frauen, die entweder offen wissen, dass sie einen Mann wollen, der Bezihungsmensch und AufreiĂertyp ist, oder immer wieder MĂ€nner auswĂ€hlen, welche objektiv von ihrer Umgebung als nicht beziehungswillig eingestuft werden, sind selten in einer Beziehung und stetig enttĂ€uscht ĂŒber die schlimmen sowie oberflĂ€chlichen MĂ€nner.
Diese Erkenntnisse wurden mir einerseits mitgeteilt und andererseits musste ich sie auf der Suche nach einer Frau, die dem ersten Typus entspricht, leider hĂ€ufig selber machen. Momentan bin ich in einer Beziehung. Ich sage dies, damit mir nicht gleich der Vorwurf gemacht wird, ich wĂ€re lediglich der UnglĂŒckliche, der keine abbekommt.
GruĂ Alexander
André
Monogamie kenne ich aus Hollywood und von vielen Eltern meiner Freunde und deren GroĂeltern. Ich wollte jedoch schon immer mit mehr als einer Frau schlafen und glaube, dass dies gesund ist und in meiner Natur als Mann liegt. Genauso wĂŒnschen sich viele Frauen mehr als einen Sexpartner, auch wenn sie es wegen der gesellschaftlichen Mainstream-Denke nicht so frei rausposaunen mögen. Die Damen riskieren allerdings durch das Rumvögeln im Falle einer Schwangerschaft, alleine mit dem Kind da zu sitzen. Insofern kann ich es nachvollziehen, dass sich hier eine Autorin fĂŒr die exklusive Partnerschaft (die “wahre” Liebe) ausspricht, da geht es schlieĂlich um Vertrauen und RĂŒckendeckung. Ist eben notwendig, wenn doch mal ein Braten in der Röhre landet, damit die Arbeit nicht bei ihr alleine bleibt nach dem Wurf.
Die Wahl der MĂ€nner, die sich heutzutage trotz der weiblichen Emanzipation in ihrer Rolle als Mann selbstbewusst ĂŒber das Parkett bewegen, ist rar geworden. Der gröĂte Teil der PenistrĂ€ger hat Angst, als Freak oder Perverser rĂŒber zu kommen, sobald sexuelles Interesse geĂ€uĂert wird. Ăbrig bleiben ein paar Schmerzbefreite, die wiederum so unreflektiert handeln, dass sie gefĂŒhllos erscheinen und somit in diesem Artikel hier landen. Der Rest der MĂ€nner meldet kein BedĂŒrfnis nach Sex mehr, könnte ja machohaft erscheinen.
Ich bin sicher, gĂ€be es mehr MĂ€nner, die sich ihrer mĂ€nnlichen Rolle bewusst und durch ein gesundes Selbstbewusstsein auch in der Lage wĂ€ren, ĂŒber GefĂŒhle, WĂŒnsche und Leidenschaften zu kommunizieren, reizte es durchaus auch viele Damen, mehrere dieser MĂ€nner parallel zu unterhalten. Ohne, dass von Beziehung die Rede ist, aber mit einer weitreichenden tieferen Hingabe. Wie schon gesagt, diese MĂ€nner sind rar (geworden), daher Ladies, versucht diese besonderen Exemplare an euch zu binden, wĂ€hrend der GroĂteil der verĂ€ngstigten MĂ€nner in Pornowelten abtaucht und ein paar ĂŒbrige Vollidioten das Leitbild des Mannes in diesem Artikel prĂ€gen. Prost.
PfefferundSalz
Ich habe mich in deinem Artikel wiedergefunden und weiĂt du was – es hat mir super gefallen.
TatsĂ€chlich bin ich ausschlieĂlich auf der Suche nach Sex, eine Beziehung ist fĂŒr mich eine EinschrĂ€nkung die mir absolut nicht gefĂ€llt. Wenn dich das stört, dann rede mit deinen feministischen Freunden – sie sind der Grund dafĂŒr, dass es MĂ€nner wie mich gibt. Es war der Feminismus der die MĂ€nner-Frauen Beziehung nicht mehr wollte und mehr Rechte fĂŒr die Frau rauspressen versuchte. Leider hatte das den Nebeneffekt, dass viele MĂ€nner mal darĂŒber nachgedacht haben, was ihnen eine Beziehung ĂŒberhaupt bringt und sie kamen zu dem Schluss, dass ihnen das ganze GAR NICHTS bringt. Beziehungen sind wie Religion – viel Aufwand fĂŒr wenig Gegenleistung. Den Sex gibts woanders deutlich gĂŒnstiger und alles andere kann ich mir auch bei Freunden abholen.
Ăbrigens wĂŒrde ich an eurer Stelle vorsichtig sein mit dem Jammern von wegen “MĂ€nner wollen nur Sex, buhu”. Wenn es erst mal vernĂŒnftige Sexroboter gibt, dann fĂ€llt selbst das bisschen was ihr jetzt noch bekommt weg.
Nadine Kuhnigk
Ist das denn wirklich so? Hat eine Beziehung wirklich keinerlei Vorteile? Ich finde nĂ€mlich schon. NatĂŒrlich ist eine Beziehung Arbeit und sehr zeitintensiv, dass möchte ich gar nicht abstreiten. Auf der anderen Seite birgt sie aber auch so viel Schönes, zumindest wenn du sie mit dem/der Richtigen fĂŒhrst. Alleine das BauchgefĂŒhl, dass GlĂŒcksgefĂŒhl, wenn du die Person dann siehst und Zeit mit ihr verbringst. Ich höre mich gerade an, wie in einem schlechten Rosamunde Pilcher Film, aber ich denke jeder, der schonmal richtig verliebt war, weiĂ ich meine. Das GefĂŒhl kann dir keine lockere Sache der Welt beschaffen. Eine Beziehung zu fĂŒhren, heiĂt, dass da immer Jemand fĂŒr dich da ist, der dich so nimmt, wie du bist, auch wenn man sich gerade wie der gröĂte Idiot auf Erden auffĂŒhrt. Es heiĂt, Jemanden zu haben, der zu einem steht und nicht geht, nur weil es gerade leichter wĂ€re und wenn es gut lĂ€uft, wage ich zu behaupten, dass du die Hingabe aus einer Beziehung, in der auch GefĂŒhle im Spiel sind, auf den verschiedensten Ebenen, niemals von einem Roboter bekommst đ
PS: Feminismus wollte eine VerĂ€nderung in der Frauen-MĂ€nner-Beziehung, damit wir die gleichen Rechte haben, die uns schlichtweg zustehen, weil wir kein StĂŒck besser oder schlechter sind als MĂ€nner. Das heiĂt aber nicht, dass sich Frauen komplett gewandelt haben und sich eine ursprĂŒngliche Frau-Mann-Beziehung nicht mehr realisieren lĂ€sst- nur eben in abgewandelter Form.
Zudem will ich das Gaze gar nicht mal so auf MĂ€nner beziehen. NatĂŒrlich gibt es auch Frauen, die so denken und das steht auch Jedem zu. Ich kann ĂŒber Frauen nur einfach auf die Art und Weie nicht schreiben, weil ich auf “Sexueller/Romantischer Eebene”, ja keine treffe.
Seko
Gleich Rast ich aus so viel dunschiss auf einem fleck.hahaha. werde keine Romane hier zu schreiben..das einzige was ich zu sagen hab alles besser du sagst trifft auch auf die Frauen zu!! Mit all den dummen SprĂŒchen hat sich meine Ex von mir nach knapp 11 Jahren getrennt!! Was ich denke?? Nie wieder verlieben und das Leben geht weiter fertig
magicsumatra
Ich finden den Artikel ziemlich oberflĂ€chlich und banal. Nichts, was nicht im Zusammenhang mit Online-Dating und “MĂ€nner wollen Sex, Frauen Liebe” schon 100mal gesagt worden wĂ€re.