Herr Buschmann, erst der Erfolg mit BuschiTV und jetzt haben Sie vor kurzer Zeit ein sehr erfolgreiches Buch auf den Markt gebracht. Wie kamen Sie zu der Idee, Buchautor zu werden?
Ganz klar: Facebook. Das waren tatsächlich die Facebook-Fans. Da haben mir immer mehr Menschen geschrieben, dass ich meine erlebten Geschichten mal zusammentragen soll. Im ersten Moment hab ich gedacht: „Interessiert doch wohl keinen Mensch, was ich in meinem Sportler- und Sportreporterleben so alles gesehen und gehört habe.“ Dann haben sich meine Agentur und ich im weiteren Verlauf aber dennoch zusammengesetzt und entschieden, vielleicht mal bei einem Verlag anzufragen und dann waren es ganz schnell einige, die Interesse an einem Buch bekundet haben. Wir haben es dann in Hamburg realisiert und dass das Ding so durch die Decke geht, konnte natürlich kein Mensch ahnen.
In letzter Zeit sind Sie sehr stark in den sozialen Medien präsent. Wie ist die Erfahrung? Sind die Resonanzen durchweg positiv oder gibt es auch immer wieder einige Beiträge, welche die Laune durch Beleidigungen oder niveaulosen Kommentaren nach unten ziehen?
Naja, man weiß ja, was passieren kann, wenn man sich auf Facebook einlässt. Ich muss allerdings sagen, dass auf meiner Seite etwa 95 Prozent der Kommentare zu den Posts durchaus differenziert sind und diejenigen, die meinen in irgendeiner Weise beleidigen zu müssen, werden auch umgehend geblockt. Aber das hält sich bei mir extrem in Grenzen und ich finde, wenn man das so macht, dann muss man sich auch mit den Leuten und deren Kritik auseinandersetzen. Das wird mit der Zeit natürlich immer schwieriger und mit steigender Fananzahl auch zunehmend unübersichtlicher, aber ich habe so etwas wie „Shitstorms“ noch nicht erlebt, ganz im Gegenteil: Es ist eine unglaublich positive Resonanz.
Die WM ist jetzt seit einigen Tagen vorbei. Wie haben Sie die Weltmeisterschaft verfolgt?
Als ganz normaler Sportinteressierter und Fan, an unterschiedlichen Orten jeweils am Bildschirm oder auf der Leinwand. Mitfiebernd, mitzitternd, so wie ganz normale Fans auch. So verfolge ich eine Weltmeisterschaft übrigens am allerliebsten. Oftmals bekomme ich gesagt, dass ich doch auch mal kommentieren solle, aber das muss nicht sein. Ich habe auch kein schlechtes Gewissen, weil ich nicht in Brasilien war, sondern setze mich lieber vor den Bildschirm und genieße das als Fan.
Sie arbeiten sehr frei und ungebunden, sind manchmal im ZDF zu sehen, dann wieder bei SPOX oder ServusTV zu hören. Ist Ihnen das lieber oder sehnen Sie sich manchmal nach einem festen Arbeitsplatz?
Nein, dazu habe ich mich vor eineinhalb Jahren bewusst entschieden. Das ist mir deutlich lieber, denn ich bin jetzt in ein Alter gekommen, in dem ich nur noch das mache, worauf ich wirklich total Lust habe. Ich will nicht in eine Redaktion fest eingebunden sein und dann immer nach deren Pfeife tanzen. Dass man nicht alles aus Lust und Laune heraus machen kann ist auf der anderen Seite natürlich auch klar und ein Teamplayer bin ich auf jeden Fall auch, aber es muss wirklich einfach alles passen. Und wenn ich mich nicht wohl fühle, dann kann der Sender noch so groß und die Verdienstmöglichkeit noch so gut sein, der Spaß muss gegeben sein und das steht für mich an allererster Stelle. Aber es muss sich jetzt auch keiner Sorgen um mich machen, ich kann davon ganz gut leben (lacht).
Vor ein paar Wochen haben Sie zusammen mit Manni Breuckmann die Texte für FIFA 15 eingesprochen. Dürfen sich die FIFA-Jünger wieder auf neue Fußball-Floskeln freuen?
Ja, natürlich sind da wieder die beklopptesten Sprüche mit dabei. Man muss immer nur bedenken, dass das eine Computeranimation ist und dass wir da einfach Standardfloskeln raushauen müssen. Nur mal so für den Hinterkopf: Jeder geile Gag ist beim zehnten Mal Mist. Und vielleicht noch einmal für alle Kritiker: Ich sitze nicht live in der PlayStation. Es ist ein Computerprogramm, also einfach mal aufschrauben. Wenn ich wieder Unsinn erzählt habe, der grade nicht passte – ich sitz da nicht drin!
Sind Sie selbst ein Zocker?
Nein, ich bin kein Zocker, denn wenn ich das zu Hause auch noch machen würde, dann hätte ich nicht nur die gelbe, sondern gleich die rote Karte. Dann gäbe es Ärger. Hin und wieder spiele ich mal mit meiner zehnjährigen Tochter, aber ich verliere.
Herr Buschmann, vielen Dank für das Gespräch!
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